Pioneer rechnet mit massiven Verlusten
Veröffentlicht am: 09.12.2005 11:45:01

Der japanische Elektronik-Hersteller Pioneer erwartet für das Geschäftsjahr per Ende März 2006 einen drei Mal so hohen Nettoverlust wie bisher. Die harte Konkurrenz, die Trennung von Geschäftsbereichen sowie sinkende Preise für DVD-Rekorder haben dem jüngst noch erfolgreichen Unternehmen hart zugesetzt.

Für 2005/06 erwartet das Unternehmen nun einen Rekordverlust von 87 Mrd. Yen (613 Mio. Euro). Bisher hatte es einen Verlust von 24 Mrd. Yen in Aussicht gestellt. Im Geschäftsjahr ab April 2006 wolle Pioneer operativ wieder schwarze Zahlen schreiben, erklärte das Unternehmen. Im Jahr per Ende März werde sich zunächst noch ein operativer Verlust von voraussichtlich 25 Mrd. Yen ergeben.

Im März hatte das Unternehmen einen Restrukturierungsplan angekündigt, der die Streichung von 2.000 der weltweit rund 33.000 Stellen vorsieht, vorwiegend im Ausland. Auch soll rund ein Viertel der Fabriken geschlossen werden. Die Ergebnissituation hat sich seitdem aber verschlechtert, vor allem weil die Preise für DVD-Rekorder und Plasma-Fernsehgeräte stark gesunken sind. Daraufhin senkte das Unternehmen seine Prognosen erneut, tauschte seinen Präsidenten aus und baute auch Stellen in Japan ab, was in dem Land als besonders heikle Unternehmung gilt.

Pioneer will nun sein Unterhaltungselektronik-Geschäft in einer Gruppe bündeln, um überlappende Kosten zu vermeiden. So soll dort künftig Entwicklung und Produktion von Plasma-Schirmen, DVD-Rekordern und Stereoanlagen zusammen abgewickelt werden. Analysten äußerten sich skeptisch. Es sei unklar, wie genau Pioneer wieder in die Gewinnzone gelangen wolle.

Auch andere Branchenvertreter aus Japan wie Sony, Sanyo Electric und Victor Co. of Japan (JVC) haben für das laufende Geschäftsjahr Nettoverluste vorausgesagt. Matsushita Electric Industrial, Sharp und Casio Computer entwickeln sich dagegen vergleichsweise gut.

(apa)


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