Opteron Workstation Motherboards Veröffentlicht am: 22.07.2003 10:12:46 Hersteller wie Rioworks, Tyan, MSI und IWILL bieten (bald) entsprechende Lösungen an - noch ohne Windows (64-Bit) Wie 3DChips von einigen Herstellern erfahren konnte, sollen Dual CPU Workstationboards bei den meisten Herstellern für den Opteron im August erhältlich sein. Soll Linux eingesetzt werden, besteht bereits ein 64-Bit Opteron kompatibles Betriebssystem, bei Windows muss noch zugewartet werden. Anwendungen wie Inventor oder 3ds max laufen nur auf Windows Betriebssysteme, auch nützt ein 64-Bit Betriebssystem nichts, wenn Anwendungen und vor allem Treiber noch im 32-Bit Code operieren werden. Momentan hält sich bei Herstellern zum Portieren auf 64-Bit die Begeisterung noch in Grenzen, Nar Ganapathy, Software Design Engineer bei Microsoft, liess auf der WinHEC 2003 vernehmen, dass mehr "Leute" bewegt werden sollen, ihre Anwendungen und Geräte auf 64-bit Windows zu portieren. Bisher steht eine Windows 64-Bit Plattform nur für Intel Itanium (2) Prozessoren zur Verfügung. Microsoft wird nach eigenen Angaben den Opteron 64-bit Prozessor Support im ersten Servicepack von Windows Server 2003 realisieren, die ungefähre Veröffentlichung ist für Ende 2003 vorgesehen. Das Microsoft Windows Driver Development Kit (Windows DDK) enthält verschiedene Tools, um Treiberentwickler in der Portierung ihrer Geräte zu unterstützen. Um aussagekräftige Systemvergleiche vornehmen zu können, müssen also Betriebssystem, Treiber und Anwendungen auf 64-Bit optimiert worden sein. Bis dahin wird es eine Weile dauern, mit dem ersten Quartal 2004 muss gerechnet werden, die Industrie wirbt jedoch bereits heute mit Marketingsprüchen wie "64-Bit Power zum 32-Bit-Preis" und "heute schon mit bestehender Software upgraden". Für Kunden, die Linux einsetzen, kann es sich lohnen, sofern die Hersteller von Anwendungen auch hier nicht zuwarten - im Prinzip gilt das gleiche wie bei Windows, ohne Treiber und Anpassung der Anwendungen keine 64-Bit Features. Nebst neuer Technologie ist der Einsatz von 64-Bit im Workstationbereich kritisch zu betrachten, im Serverbereich werden teilweise gigantische Datenmengen verarbeitet, die eine Optimierung nötig machen, im Workstationbereich allerdings sieht die Praxis bisweilen anders aus, wenn auch hier unter CAD/MCAD/DCC grosse Mengen an physikalischem und virtuellem Speicher belegt werden können. AMD selbst sieht in erster Linie Server als Hauptzielgruppe vor, auch bei 1-2 Prozessor-Lösungen, genannt werden "Firewall-, Cache-, Load Balancing Server sowie Web Server". Aufgrund der doppelten Datenbreite beim Opteron werden Anwendungen beschleunigt, die max. Speicheradressierung mit 4 GB bei 32-Bit Prozessoren wird durchbrochen, die physische 40-Bit Adressierung (48-Bit Adressierung virtuell) hebt diese Einschränkung auf. Damit wird eine physische Speichergrösse von bis zu 1 Terabyte und ein virtueller Speicheradressraum von 256 Terabyte möglich. Verständlich, dass transaktionsintensive Datenbankanwendungen profitieren, CAD Anwendungen bieten zwar auch umfangreichen Datensätze, derartige Speichergrössen sind aber in diesem Segment weit über den tatsächlichen Anforderungen zu sehen. Sind offiziell Opteron Workstationboards verfügbar, werden wir Sie natürlich in einem ersten Schritt über die 32-Bit Performance und über die Ausstattung der entsprechenden Boards umfangreich informieren. In der aktuellen WCM-Ausgabe 195 bieten wir Ihnen einen großen 64 Bit-Prozessor-Schwerpunkt. Wir erklären Ihnen was ein 64 Bit Prozessor im Vergleich zu einem 32 Bitter bringt und welche Architekturen es gibt. Peter Hauser |