ÖIAG arbeitet nicht an Mobilkom-Börsengang Veröffentlicht am: 28.11.2005 13:21:22 "Kein Thema" ist laut ÖIAG-Vorstand Rainer Wieltsch ein kolportierter Börsegang der Mobilkom Austria. Entgegen anders lautender Medienberichte habe die ÖIAG keine entsprechende Arbeitsgruppe eingerichtet und führe auch keine Gespräche mit dem internationalen Mobilfunk-Konzern Vodafone. Außerdem würde eine solche Trennung von der Telekom Austria (TA) Monate dauern. Und sollten sich Interessenten melden, müsste zunächst das Telekom Austria-Management als Eigentümer der Mobilkom das Angebot prüfen. Bei der Telekom selbst hält die ÖIAG derzeit noch 30,2 Prozent in staatlicher Hand - inklusive einer fünfprozentigen Umtauschanleihe. Bei "der derzeitigen Kursentwicklung" geht der ÖIAG-Vorstand davon aus, dass die Investoren ihre Anleihen "spätestens Mitte 2006" in Telekom Austria-Aktien wandeln werden. Anfragen für eine vorzeitige Wandlung gebe es bereits. Für die restlichen 25,2 Prozent sucht die ÖIAG "proaktiv keinen Käufer" mehr. Sollte sich ein Interessent finden, der die Kriterien des Privatisierungsauftrags der Regierung erfüllt, werde die ÖIAG "sicherlich ein Prüfverfahren einleiten". Eine Vollprivatisierung über einen weiteren Telekom-Börsegang werde es aber nicht geben, betonte Michaelis, um nicht Tür und Tor für eine feindliche Übernahme zu öffnen. "Virtuelle Holding" als Zukunftsoption Stattdessen soll die Telekom Austria, wie berichtet, umgebaut werden. Wie jetzt schon der Mobilfunk, der als Mobilkom Austria AG&Co KG geführt wird, soll laut Michaelis künftig auch das Festnetz ein eigener Rechnungskreis werden. Ob darüber nur unternehmensintern eine "virtuelle Holding" entstehen soll ober ob das Festnetz schon jetzt auch gesellschaftsrechtlich in eine AG oder GmbH abgespalten werden sollen, darüber soll in einer außerordentlichen Telekom-Sonderaufsichtsrat am 12. Dezember beraten werden. Thema dort wird auch die Zukunft des Telekom-Vorstands sein. Wie berichtet, soll die ÖIAG schon in der vergangenen Aufsichtsratssitzung versucht haben, Generaldirektor Heinz Sundt abzusetzen. ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis wollte dies nicht kommentieren. Michaelis: Bis zum Ende seines jetzigen Vertrages sei Sundt 60 Jahre alt. Mit der Sonderaufsichtsratssitzung im Dezember wolle man den Aktionären so früh wie möglich Klarheit verschaffen, wer die Telekom in Zukunft führen werde. Wieltsch betonte aber: Der Vertrag Sundts laufe bis April 2007 und "selbstverständlich wird dieser Vertrag eingehalten werden". Ob Sundt selbst bis dahin bleiben werde? Wieltsch: "Das ist seine Entscheidung." (apa) |