NVIDIA: Titanium sticht in See
Veröffentlicht am: 30.09.2001 23:00:00

NVIDIA kündigte nun heute offiziell ihre neue Titanium-Grafikchip-Serie an.

Die neuen GPUs (Graphics Processing Units) stellen die logische Weiterentwicklung der GeForce-Serie dar, wobei mir persönlich der Verdacht erwächst, dass man hier zwar mächtig an der Taktschraube gedreht hat, allerdings "nur" schon vorgesehene Features wie dem Shadow-Buffer endlich in den Griff bekommen und freigeschaltet hat.
Beginnen wir mit der kleinsten der neuen Serie. Die GeForce2 Ti basiert noch auf dem GeForce2-Kern und ist mit 250 MHz getaktet. Die Render-Leistung beträgt somit 1 Milliarde Pixel/Sekunde (Im englischen, wie auch seltsamerweise im Deutschen, Pressetext werden natürlich 1 Billion erwähnt). Der Speichertakt liegt bei 400 MHz DDR wobei eine Bandbreite von 6,4 GB/Sekunde geboten wird. Somit liegt die Karte zwischen GeForce2 Pro und Ultra-Niveau. Viel Leistung für relativ wenig Geld. Der Preis wird mit rund EUR 170,- für die Karte angepeilt.
Hauptsächliche Leistungsmerkmale der GeForce2 Ti sind die T&L Architektur (Transform & Lighting), ein High-Definition Videoprozessor (HDVP) und NVIDIAs Shading Rasterizer (NSR).

Die Chips GeForce3 Ti 200 und Ti 500 basieren logischerweise auf der GeForce3-GPU und erweitern diese um eine Reihe von Innovationen. Darunter die Shadow Buffer-Technologie und 3D-Texturen. Shadow Buffer werden verwendet um für realistisch wirkende Schatten zu sorgen. In diesem Buffer werden die Informationen des Schattenwurfs der beleuchteten Objekte gespeichert.
Die Verwendung der Shadow Buffer-Technologie zur Hardwarebeschleunigung bei der Erzeugung realistischer Schatten wurde von der Filmindustrie bereits genutzt und in dem animierten Film Final Fantasy: The Spirits Within in der Praxis umgesetzt. Allerdings war bis heute diese Technologie nur professionellem Rendering-Equipment vorbehalten. Jetzt ist sie auch für Desktop-PC Benutzer verfügbar. Die Unterstützung von 3D-Texturen ermöglicht es eine unbegrenzte Anzahl von visuellen Effekten zu erzeugen, inklusive Hohlkörper mit zusätzlichen dreidimensionalen Eigenschaften zu versehen. Diese neuen Möglichkeiten, in Kombination mit der programmierbaren nfiniteFX Engine und NVIDIA GeForce3 Lightspeed Memory Architektur, sorgen für ein grafisches Erlebnis, das bisher nicht möglich war.

Die GeForce3 Ti 200 berechnet theoretisch 2,8 Milliarden AA-Samples pro Sekunde. Der Chiptakt beträgt 175 MHz und der Speichertakt 400 MHz DDR, was eine Bandbreite von 6,4 GB/s bedeutet.
Das neue Flaggschiff von NVIDIA trägt die Bezeichnung GeForce3 Ti 500 und treibt die Taktrate nochmals deutlich in die Höhe. Der in 0,18 µm gefertigte Chip ist mit 240 MHz getaktet. Der Speichertakt beträgt 500 MHz DDR. Zur Erklärung: Beim Speichertakt physikalische Takt von hier z.B. 250 MHz angegeben, sondern da beide Flanken des Signals genutzt werden, wird werbetechnisch von 500 MHz DDR (Double Data Rate) gesprochen. Die Speicherbandbreite beträgt somit bei einem 128 Bit breiten Speicherbus gewaltige 8,0 GB/s. Die Füllrate von 3,84 Milliarden AA Samples pro Sekunde stellt zur Zeit alles in den Schatten.

Diese neuen Grafikchips nutzen den neuen Detonator XP Treiber, der über viele Optimierungen verfügt, die laut NVIDIA speziell die neuesten Eigenschaften von Microsofts neuem Betriebssystem Windows XP adressieren. Erste Grafikkarten-Produkte auf Basis der neuen GPUs werden von den Partnern ab 12. Oktober 2001 in den Markt kommen.

'Die Einführung unserer GeForce Titanium Serie ist ein weiterer, wichtiger Schritt die Fortschritte der 3D-Technologie und eine dem Kino vergleichbare Grafikqualität jedem PC zugänglich zu machen,' so Jen-Hsun Huang, Präsident und CEO von NVIDIA. 'Die GeForce Titanium-Serie ist die wichtigste und aggressivste Produkteinführung in unserer Firmengeschichte. Wir bieten mit diesen Produkten die doppelte Performance in jedem bisherigen Preissegment. Gleichzeitig ist es ein Riesenschritt NVIDIAs GeForce Shader Technologie' in den Massenmarkt zu bringen. GeForce3, Xbox und GeForce Titanium-Serie werden dafür sorgen, das zu Beginn des kommenden Jahres insgesamt ca. 5 Mio. Einheiten im Markt sind, die auf NVIDIAs GeForce Shader Technologie basieren. Dazu kommt unsere patentierte, einzigartige UDA-Treiber Architektur, die XP-Plattformen mit einem qualitativ hochwertigen, stabilen und Applikations-kompatiblen Treiber unterstützt. Die Titanium-Serie wird ohne Zweifel die meistverbreiteteste grafische Plattform für Windows XP werden.'


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