Nokia steigerte Gewinn um fast ein Fünftel
Veröffentlicht am: 29.01.2007 10:48:41

Der weltgrößte Handyhersteller Nokia hat das vergangene Jahr mit einem Rekordgewinn abgeschlossen. Der finnische Konzern steigerte den Überschuss im Schlussquartal und im gesamten Jahr 2006 um jeweils 19 Prozent. Das kräftige Plus schaffte Nokia trotz eines deutlichen Preisdrucks. Der Weltmarktanteil stieg auf 36 Prozent von 33 Prozent im Vorjahr.

Wie Nokia in Helsinki mitteilte, kletterte der Gewinn im Schlussquartal auf knapp 1,3 Mrd. Euro und im Jahresverlauf auf 3,6 Mrd. Euro. Der Umsatz stieg in den letzten drei Monaten um 13 Prozent auf 11,7 Mrd. Euro sowie im Gesamtjahr um 20 Prozent auf gut 41,1 Mrd. Euro. Die Börse nahm die Zahlen begeistert auf: Der Aktienkurs stieg bis Nachmittag um knapp sieben Prozent auf 16,55 Euro.

Der durchschnittliche Preis pro Nokia-Handy lag unterdessen im vierten Quartal bei 89 Euro gegenüber 99 Euro ein Jahr zuvor. Das ist vor allem eine Folge der rasanten Expansion in Schwellenländern, wo überwiegend günstigere Geräte abgesetzt werden. Das Wachstum bei teuren Multimedia- und Internet-Geräten kann damit nicht mithalten.

Absatz-Zuwachs verlangsamt

Für 2007 rechnet Nokia mit einem Zuwachs beim weltweiten Absatz von Mobiltelefonen aller Hersteller um zehn Prozent auf knapp 1,08 Milliarden. Das wäre langsamer als die 23 Prozent Wachstum im vergangenen Jahr. Nokia steigerte 2006 den eigenen Absatz um 31 Prozent auf 347 Mio. Geräte. Im Schlussquartal gab es ein Plus von etwa einem Viertel auf knapp 106 Mio. Einheiten.

In der Sparte Mobiltelefone steigerte Nokia den Umsatz im vergangenen Jahr um 19 Prozent auf 24,8 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis legte dabei um 14 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro zu. Der Rückgang der Preise pro Handy hatte im Jahresverlauf die Ergebnisse zum Teil spürbar belastet.

Große Hoffnungen setzt Nokia in seinen Bereich Multimedia, der sich um die teuren Allerkönner-Geräte mit Internet-Zugang kümmert. Hier stieg der Jahresumsatz um 32 Prozent auf 7,9 Mrd. Euro. Der operative Gewinn stieg um 58 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro.

Nokia hatte einige Trends wie zum Beispiel die Begeisterung der Nutzer für ultra-flache Geräte verschlafen und legt nun mit neuen Modellen nach. Allerdings verdiente der US-Wettbewerber Motorola mit seinem tonangebenden Verkaufsschlager RAZR wegen rapide fallender Preise kaum Geld, was sich in enttäuschenden Zahlen für das vergangene Jahr niederschlug.

Wachstumsmarkt Asien

Die Entwicklung der Nokia-Verkäufe nach Regionen zeigt, wo die Wachstumsmärkte der Zukunft liegen. Europa blieb im vierten Quartal zwar wichtigstes Gebiet mit 33,3 Mio. verkauften Geräten, verbuchte aber nur ein Wachstum von 11,4 Prozent. In China gab es dagegen ein Plus von 53,7 Prozent auf 14,6 Mio. Einheiten. Auch die Regionen Asien-Pazifik und Mittlerer Osten und Afrika legten in ähnlichen Größenordnungen zu. In den USA fiel der Absatz um knapp 40 Prozent auf 5,9 Mio. Handys.

Den Marktanteil will Nokia im Jahresverlauf weiter steigern. Die Handy-Hersteller profitierten 2006 auch von der Pleite von BenQ Mobile, weil sie die Marktanteile der ehemaligen Siemens-Handysparte unter sich aufteilen konnten.

Zugleich kündigte Nokia ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm an. 2007 sollen Anteile im Wert von bis zu vier Mrd. Euro zurückgekauft werden. Das Programm läuft bis zum 31. März 2008.

(apa)


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