Neuer Android-Schädling geht auf Einkaufstour
Veröffentlicht am: 31.07.2012 15:44:32

Bochum - Bochum (Deutschland) - Die Experten der G Data SecurityLabs haben einen neuen Android-Schädling entdeckt, der unbemerkt vom Smartphone- oder Tablet- Besitzer kostenpflichtige Apps herunterlädt. Der Schädling befindet sich in gefälschten GO Weather, Travel Sky oder E-Strong File Explorer Apps und wird über diverse chinesische Webseiten und Drittanbieter App-Marktplätze verbreitet. Aktuell haben es die Täter auf die Kunden des weltweit größten Mobilfunkanbieters China Mobile abgesehen. Der Trojaner verschafft sich einen Zugang zum App-Store des Mobilfunkanbieters und kann so weitere Schadcode- oder kostenpflichtige Apps herunterladen und installieren. Nach Einschätzung der G Data SecurityLabs ist eine Verbreitung in Europa nicht auszuschließen.

Mit dem Android-Schädling MMarketPay.A haben Online-Kriminellen einen weiteren E-Crime-Geschäftszweig für sich erschlossen. Hatten es die Schadcode-Schreiber bisher auf den Diebstahl persönlicher Daten, Spionageangriffe oder den Versand von kostenpflichtigen Premium-SMS abgesehen, es ist ihnen jetzt erstmals gelungen, sich Zugang zum App-Markt eines Mobilfunkanbieters zu verschaffen. Hierzu verändert das Schadprogramm den sogenannten APN-Verbindungspunkt des Mobilgeräts und verbindet sich mit China Mobile. APN-Punkte auf Tablets und Smartphones werden im Regelfall von den Mobilfunkanbietern genutzt um z.B. Systemupdates bereit zu stellen. Der Trojaner fängt hierzu auch die Bestätigungs-Nachricht ab und stellt über einen speziellen Server eine Antwort bereit.

Der Schädling ist so in der Lage, ohne Anmeldung jederzeit auf den App-Store von China Mobile zu zugreifen und beliebige Apps auf Kosten des Opfers einzukaufen und zu installieren.

"Wir beobachten hier die Entwicklung eines neuen und lukrativen Geschäftsmodells von Cyber-Kriminellen. Mit MMarketPay.A ist eine neue Dimension von schädlichen Apps aufgetaucht, die es auf das Ergaunern von Geld abgesehen haben", erklärt Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs. "Daher ist es aus unserer Sicht auch gut vorstellbar, dass eine abgeänderte Variante dieser Schad-App auch in Europa auftaucht und Kunden europäischer Mobilfunk-Anbieter ins Visier nimmt."




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