Motherboards von VIA
Veröffentlicht am: 17.10.2001 23:00:00

Ja sehr geehrte Leser, Sie lesen richtig. VIA wird mit eigenen Mainboards unter eigenem Markennamen , nämlich VIA , in den Motherboard Markt einsteigen.

Zu diesem Zweck wurde vor kurzem VPSD, die VIA Plattform Solutions Division gegründet. Diese beschäftigt sich mit der Entwicklung und Verbesserung der eigenen Mainboard Linie. Das beinhaltet sowohl Hardware, als auch Software Entwicklungen, wie die Entwicklung von kleineren Formfaktoren oder das Programmieren von Tool und Applikationen.
$1$Natürlich wird auch Sales und Marketing über die neue Abteilung laufen, und um den Support will man sich auch kümmern. Dieser soll dann in Zukunft sowohl über Telefon, als auch über Web und Email ablaufen.

$2$Da ja VIA eine sogenannte Fabriklose Firma ist, also selbst über keinerlei Produktionskapazitäten verfügt, lässt man auch die kommenden Mainboards von Fremdfirmen fertigen. Welche das genau sind wollte man noch nicht bekannt geben, doch zumindest Soltek und FIC, wenn nicht auch Shuttle sind mit von der Partie.Vorerst will man sich auf Mainboards für Pentium 4 mit dem VIA P4X266, sowie den kommenden P4M266 (integrierte S3 Grafik) beschränken.

$3$Es sieht also so aus, als dass man Chipsets verbauen will, die sich kein Mainboardhersteller aus Angst vor Repressalien seitens Intel in eigene Produkte einzubauen traut. Um diese zu schützen gibt VIA die Namen der Produzenten auch nicht offiziell bekannt. Doch wer das FIC Layout kennt, oder sollte man lieber fürchtet sagen?Bei der Pressekonferenz versuchte man jedenfalls zu beschwichtigen, dass man keineswegs den anderen Mainboard Herstellern das Geschäft vermiesen möchte, und daher nur Chipsets verwenden will, die wie man so schön sagt nicht ganz unumstritten sind.
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Keineswegs denke man daran, zum Beispiel KT266A Mainboards unter dem VIA Label anzubieten. Schließlich biete ja auch Intel eigene Mainboards an, ohne mit den anderen Herstellern in Konflikt zu geraten. Was unerwähnt blieb ist, dass Intel Mainboards ja nicht gerade billig sind, und daher in einem anderem Segment auftreten, denn VIA wird ihre Mainboards wohl kaum recht viel teuer verkaufen können als andere Hersteller für ihre gleichwertigen Produkte verlangen.
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Im ersten Quartal 2001 will man dann mit dem Nachfolger des P4X266 auf den Markt kommen, der DDR 333 (PC2700) unterstützt. Dieser wird schon in 0,13µm gefertigt sein. Der Grund, warum das nicht schon im P4X266 eingebaut ist gibt VIA mit der Fehlenden JEDEC Norm für PC2700 Speicher an, und einen Paperlaunch wie SiS mit dem 645 wolle man nicht machen, außerdem gäbe es ja sowieso noch keine entsprechenden Speichermodule.Nähere Infos zu den neuen VIA Mainboards können Sie unter www.viavpsd.com erfahren.

$6$Auch an der Prozessorfront wurden einige Pläne enthüllt, wie es mit dem C3 weitergehen werde.Schon recht bald wird uns der Ezra-T erfreuen, der schon Tualatin kompatibel sein wird, und mit Frequenzen bis 1,2GHz auf den Markt kommen soll. Mitte 2002 soll der neue Prozessor mit C5X Kern fertig sein, der dann endlich über eine Architektur mit besserer Performance verfügen soll. Dazu baut man sowohl 2 SSE als auch 2 MMX Units ein. Die Integer Einheit soll mit 1,5-fachen Prozessortakt laufen, und der Cache wird auf insgesamt 384KB aufgestockt. Außerdem möchte man mit zwei parallel laufenden Befehlsdecodern arbeiten, wodurch die Aufstockung der Pipeline Stages von 12 auf 16 nicht so schlimm ins Gewicht fallen dürfte.
Sie merken schon, wo das hinführt. Denn spätestens 2003 will man mit der CZA Microarchitektur brillieren, die dann Pentium 4 kompatibel sein soll, und klarerweise ein hohes MHz-Rating ergeben soll. Ob sich das Intel gefallen lässt bleibt allerdings abzuwarten.
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Ein großes Fragezeichen steht noch vor integrierten Devices, wo einfach alles inklusive Prozessor in der Northbridge integriert ist. So eine Art moderner, schnellerer Geode für Web-Pads also.


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