Microsoft will IBM Businesskunden abjagen
Veröffentlicht am: 20.03.2006 10:04:07

Microsoft will IBM mit einer 500 Mio. Dollar (414 Mio. Euro) teuren Marketing-Offensive Unternehmenskunden abringen. Die neue Anzeigen- und Verkaufskampagne werde sich unter anderem auf Software etwa für die Kundenverwaltung und den mobilen Geschäftseinsatz konzentrieren, kündigte Microsoft-Chef Steve Ballmer in New York an.

Microsoft will IBM mit einer 500 Mio. Dollar (414 Mio. Euro) teuren Marketing-Offensive Unternehmenskunden abringen. Die neue Anzeigen- und Verkaufskampagne werde sich unter anderem auf Software etwa für die Kundenverwaltung und den mobilen Geschäftseinsatz konzentrieren, kündigte Microsoft-Chef Steve Ballmer in New York an.

"Informationstechnologie soll in Zukunft nicht nur Kosten sparen, sondern das Wachstum in Unternehmen ankurbeln", versprach Ballmer. "IBM wird immer mehr zu einem Service-Unternehmen, das seine Expertise für bestimmte Projekte anbietet", sagte Ballmer. Microsoft wolle dagegen den Kunden mit der richtigen Software selbst das Werkzeug für den Erfolg in die Hand geben. "Unsere Antwort ist, wir haben Werkzeuge, mit denen Eure Leute besser ihren Job erledigen können." Es gehe dabei nicht um einzelne Projekte, sondern um die Möglichkeit, effizienter arbeiten zu können.

Mit der Adressierung der Kampagne an traditionelle IBM-Kunden versucht der Softwarekonzern, den derzeit angebremsten Umsatz wieder in Schwung zu bringen. Unter dem Motto "Bereit für den Erfolg" ("People Ready Business") will Microsoft mit einer Serie neuer Software-Lösungen Unternehmen von seinen Produkten überzeugen. Die Palette umfasst auch neue Werkzeuge für die Suche in Unternehmensnetzwerken und vereinheitlichte Kommunikationslösungen. "Wir glauben sehr stark an die Magie von Software, nicht an die Magie von Outsourcing", spöttelte Microsoft-Manager Chris Capossela mit Blick auf den Rivalen.

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Mit IBM konkurriert Microsoft bei Software etwa für Datenbanken, E-Mail-Server, für den Arbeitsplatz-Einsatz oder Verwaltung und Zugriff auf Datenbestände in den Unternehmen. Derzeit sieht sich der weltgrößte Softwarekonzern mit Google im Internet, Apple Computer im Onlinemusik-Markt oder Sony im Geschäft mit Videokonsolen an vielen wichtigen Fronten starker Konkurrenz ausgesetzt.

Europas größtes Softwarehaus SAP hat Microsoft auf der Suche nach neuen Kundenstämmen unterdessen nicht vorrangig im Visier. "Keine Frage, SAP ist einer unserer starken Partner", sagte Capossela. Bei Unternehmens-Software verließen sich die Kunden auf SAP, in Sachen Produktivität der Angestellten setzten sie auf Office-Lösungen von Microsoft. "Gleichzeitig sind wir auch Konkurrenten." In den vergangenen Jahren hatte Microsoft mit Übernahmen von Anbietern von Unternehmenssoftware wie Great Plains oder Navision wiederholt Anstrengungen unternommen, in dem von SAP angestammten Bereich Fuß zu fassen.




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