Microsoft IT-Forum 2004 Kopenhagen Veröffentlicht am: 17.11.2004 10:56:42 Unter den mitgereisten Journalisten-Kollegen war es ein viel diskutiertes Thema: Warum werden im Sommer IT-Events in den heißesten Regionen Europas abgehalten, während man im Winter bzw. Herbst in die nördlichen Länder aufbricht. Und Mitte November ist es eben inzwischen schon nahezu eine gute alte Tradition, das Microsoft das europäische IT-Forum im dänischen Kopenhagen abhält. ![]() Im Mittelpunkt des gesamten Events und somit auch Gates Keynote standen natürlich die neuesten Produkte aus Microsofts Server System, allen voran Microsoft Operations Manager 2005 sowie Microsofts Virtual Server 2005. The Magic of Software – wörtlich! Doch noch vor der eigentlichen Keynote gab es eine sehr eindrucksvolle Demonstration, die dem Motto wirklich eine überaus tiefe Bedeutung gab. Dr. Julius Moskvil präsentierte ein neues System für Schwerstbehinderte, das in Norwegen entwickelt wurde. Dies nennt sich Rolltalk und ist vereinfacht gesagt ein motorisierter Rollstuhl mit integriertem Windows PC, der über eine spezielle Oberfläche die Steuerung nicht nur des Rollstuhls selbst, sondern auch von Haushaltsgeräten usw. durch spezielle Vorrichtungen erlaubt. Zudem können Anwender, die selbst nicht sprechen können damit auch Texte verfassen, die danach vorgelesen werden. Ebenso ist eine Kommunikation zum Beispiel via Internet damit möglich. Dr. Moskvil, selbst an MS erkrankt, meinte, dass durch solche Lösungen Menschen mit Behinderungen ihr volles Potential ausschöpfen und am „normalen“ Leben teilnehmen können. Entwickelt wurde diese Lösung wie bereits erwähnt in Norwegen in Zusammenarbeit mit Microsoft. Nicht erwähnt wurde im Rahmen dieser Präsentation allerdings, dass Microsoft beträchtliche Mittel direkt oder über Microsoft Research unter anderem in genau diese Bereiche der Forschung steckt, die ganz sicher nicht gewinnbringend oder überhaupt rentabel sind und somit erst durch derartige Investitionen ermöglicht werden. Bei aller Kritik an Microsoft – berechtigt oder nicht – sollte man auch diese Seite des Unternehmens kennen. To lower Management-Costs Gates begann seine Keynote mit einer allgemeinen Betrachtung zum Thema IT-Management. Hier gebe es laut Gates drei Möglichkeiten:
Microsoft Operations Manager 2005 Im Mittelpunkt des gesamten Events stand somit wie bereits Eingangs erwähnt und nicht weiter überraschend Microsofts Operations Manager 2005, dessen allgemeine Verfügbarkeit Gates im Rahmen seiner Keynote ankündigte. Lokalisierte Versionen kündigte Bill Gates als RTM (Release to manufacturing) an und Bill Anderson, Group Product Manager Windows and Enterprise Management Division bei Microsoft, zeigte die neuen Funktionen anhand einiger Live-Demos. Microsofts Operations Manager 2005, oder kurz MOM genannt, ist Microsofts System Management- Lösung zur kontinuierlichen Überwachung der Server im Netzwerk zur Kontrolle von Events und Performance. Dabei wird nicht nur der Ist-Zustand erfasst, sondern Trends analysiert und durch Handlungsanweisung auf Ereignisse reagiert. Einen ausführlichen Überblick über die neue Version und entsprechende Lösungen für Microsofts Operation Manager 2005 von Drittanbietern liefern wir Ihnen in der nächsten Ausgabe. Dafür war die Zeit diesmal leider zu kurz und das Angebot am IT-Forum in Kopenhagen zu umfangreich (während diese Ausgabe schon am Kiosk ist, läuft das IT-Forum noch ![]() ![]() Microsoft Virtual Server 2005 Ein weiteres wichtiges Produkt das Bill Gates im Rahmen seiner Keynote ankündigte war Virtual Server 2005, nach Virtual PC der zweiter „Ableger“ der vor geraumer Zeit übernommenen Firma Connectix. Auch Virtual Server 2005 ist nun nach einer ausgiebigen Betaphase weltweit verfügbar. Mit Virtual Server 2005 will Microsoft Unternehmen das richtige Werkzeug für Software-Tests, Development, Server Konsolidierung und Migration anbieten. Durch das nunmehr ebenfalls verfügbare Virtual Server 2005 Migration Toolkit soll zudem eine sehr einfache Migration eines bestehenden physikalischen Servers samt Applikationen auf eine virtuelle Maschine unter Virtual Server 2005 möglich sein. Alle weiterführenden Informationen sind über die Webseite http://www.microsoft.com/windowsserversystem/cer/default.mspx zu erreichen. Microsoft Systems Management Server 2003 Feature Packs Gleich zwei neue Feature Packs für Microsofts Systems Management Server 2003, auch kurz SMS genannt, wurden ebenfalls von Bill Gates in Kopenhagen angekündigt. Da wäre zunächst der SMS 2003 Device Management Feature Pack der Administratoren die Möglichkeit geben soll, nach Devices zu suchen, die entsprechende Hardware und darauf installierte Software zu ermitteln und gegebenenfalls Software auf diese Devices aufzuspielen. Der zweite Feature Pack für Microsofts Systems Management Server 2003 nennt sich SMS 2003 Operating Systems Deployment Feature Pack und erlaubt Administratoren Images von Windows-Betriebssystemen zu erstellen und diese zu verteilen, und zwar bei Bedarf komplett automatisch. Mehr Informationen darüber hält Microsoft unter der Adresse http://www.microsoft.com/smserver bereit. Als Beispiel für die das Zusammenspiel SMS, MOM und den neuen Feature Packs nannte Bill Gates bei seiner Keynote das Schweizer Außenministerium. Hier galt es, Software und Updates automatisch an 500 Server sowie 3.000 PCs weltweit zu distribuieren, und zwar verteilt auf 156 Botschaften und Konsulate. Laut Gates entschloss man sich trotz anfänglicher Überlegungen genau aus diesen Gründen nicht für einen Umstieg auf die Linux-Plattform, da es keine adäquate Lösung gäbe. Durch die Realisierung mittels Microsofts Windows Server System mit SMS, MOM und Windows 2003 Server sowie automatisierten Deployment Services hätte man US$ 1,13 Millionen gespart.Die Domains wurden konsolidiert, und zwar von 150 auf lediglich eine. Windows Update Services Public Beta Ebenfalls angekündigt wurde die Beta-Version von Windows Update Services. Dieses Patch-Management, kurz WUS genannt, ist vor allem für kleine und mittlere Unternehmen konzipiert in denen sich der Einsatz von Microsoft Systems Management Server 2003 noch nicht lohnt, die aber dennoch nicht allein auf das eigentlich vor allem für den Privatanwender zugeschnittene Windows Update angewiesen sein wollen. Neben einer Einbindung von weiteren Microsoft-Applikationen neben dem Betriebssystem wie z.B. Microsoft Office oder aber auch Exchange bieten die Windows Update Services auch Reporting Funktionen sowie Ressourcenmanagement im Netzwerk bei größeren Updates. Die Beta-Version kann über die Adresse http://www.microsoft.com/windowsserversystem/sus/wusbeta.mspx nach formloser Registrierung herunter geladen werden. ![]() Ein Blick in die Zukunft... Abschließen gab Gates wie üblich einen kleinen Ausblick auf die Roadmap von Windows Server System. Allerdings waren hier keinerlei Überraschungen bzw. Neuerungen zu entdecken. Während Windows Server Codename Longhorn noch immer kryptisch mit „Future“ anstatt einer Jahreszahl auf dem Slide betitelt war, ist die Roadmap für 2005 schon fix – aber auch seit langem bekannt. Hier steht vor allem Microsoft Windows Server 2003 64 Bit Edition auf dem Plan, das in der ersten Hälfte des Jahres erwartet wird. Daher sei für Gates 2005 ein sehr, sehr wichtiges Jahr. Denn es sei jenes Jahr, in dem 64Bit Computing Realität wird. Und dies hob Gates besonders hervor, dank AMD und Intel zu den gleichen Kosten wie aktuelle 32Bit Lösungen. Ebenfalls auf dem Plan steht Windows Server 2003 Release 2 und – ebenfalls Meilensteine bei Microsoft – Visual Studio 2005 sowie SQL Server 2005. Michael Holzinger |