Matrox: G550 präsentiert
Veröffentlicht am: 18.06.2001 23:00:00

Auf der CeBIT 2001 durften wir schon einen Blick auf die G550 werfen. Nun präsentierte Matrox endlich den Grafikprozessor nebst Karte und hob somit die NDA auf.

Um es gleich vorweg zu nehmen, es ist keine HardCore-Spieler-Karte. Matrox bleibt seinem Marktziel treu und liefert ein ausgereiftes Produkt fürs Business. Bevor wir zu den Schmankerln und den DirectX 8-Features kommen noch die grundlegende Technik.
Der Grafikprozessor ist pin-kompatibel mit dem G450 und baut direkt auf diesem auf. Die Darstellungsqualität war seit jeher ein Eckpfosten bei Matrox-Karten. Der Grafikchip bietet einen Dual integrated CRTC Controller und kann somit gleichzeitig zwei Displays ansteuern. Dabei beträgt der primäre Ultra Sharp RAMDAC 360 MHz und der zweite 230 MHz. Der zweite reicht immer noch um einen CRT-Monitor oder ein TFT, mit einer Auflösung von 1.600 x 1.200 Pixel in 32 Bit Farbtiefe zu betreiben. Um auch zwei TFT-Displays betreiben zu können ist auch ein Dual TMDS Transmitter integriert. Darüber hinaus kann auch ein Fernseher angeschlossen werden. Gefertigt wird er in 0,18µm bietet einen 256 Bit breiten Bus und kann 32 MB DDR-Speicher ansprechen. Die Treiber-Unterstützung ist bei Matrox bekanntlich auch sehr gut und so wird die gesamte Windows-Welt und Linux unterstützt.
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Kommen wir nun zu den besonderen Features. Der G550 kann nun im Gegensatz zum Vorgänger zwei dual-textured Pixel pro Takt rendern. Mit Hilfe der Matrox Vibrant Color Quality²-(VCQ²)-Rendering-Architektur entsteht so eine angeblich noch nie dagewesene Farbgenauigkeit für lebendige 32 Bit-Farben. Die Hardware-Implementierung eines DirectX 8 Vertex Shader bietet laut Matrox die leistungsstärkste Beschleunigung von Matrix Palette Skinning (MPS), die auf dem Markt verfügbar ist. Der erweiterte Vertex Shader umfasst 256 konstante Register, in die 32 Matrizen gleichzeitig geladen werden, um "Low Overhead" MPS zu ermöglichen. Somit verfügt die G550 über doppelt so viele Register, wie alle derzeit am Markt befindlichen Grafikkarten. Der G550 unterstützt darüber hinaus Single Pass Trilinear und Anisotropic Filtering sowie Enviroment-Mapped Bump Mapping (EMBM).
Das wirklich Neue ist nun allerdings die HeadCasting-Engine. Diese Technologie ist dafür ausgelegt um Video-Konferenzen durchzuführen. Dabei wird kein Video-Bild übertragen sondern ein 3D-Kopf erstellt der dem Nutzer sehr ähnlich sieht. Dadurch soll auch ein 56k Modem völlig ausreichend sein. Das Gesicht wird aus zwei Fotos erstellt (Profil und von Vorne). Das Digimask System errechnet daraus schließlich ein 3D Model des Kopfes. Wenn man nun miteinander spricht bewegt der Kopf die Lippen, zieht die Augenbrauen hoch, usw. LIPSinc sorgt dafür, dass das Mimenspiel durchaus realistisch wirkt und die HeadCasting-Engine sorgt für die hardwaremäßige Unterstützung.
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Ein wirklich nettes Feature, welches man nicht unterschätzen sollte. Die Gesichter kann man durchaus erkennen und so ist es eine echte Alternative zur Bildtelefonie.
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Im Lieferumfang ist Digimask System, HeadFone – die Matrox HeadCasting-Edition von LIPSinc, Matrox Virtual Presenter für PowerPoint und der Matrox Software DVD-Player. Die Retail Version der Matrox Millenium G550 ist ab dem dritten Quartal zu rund ATS 2.500,- / EUR 181,95 zu haben.


Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/matrox_g550_praesentiert.html)