Kein virtuelles MacOS X – Parallels und VMware beenden entsprechende Spekulation
Veröffentlicht am: 12.02.2007 14:15:49

Mit dem Umstieg Apples von PowerPC zur Intel-Plattform entstand ein inzwischen recht heiß umkämpfter Markt an Virtualisierungslösungen für Apples Intel-Macs, um Windows zu nutzen. Umgekehrt aber sieht es schlecht aus: Vorerst wird es entgegen aller Spekulationen keine Lösung geben, um MacOS X in einer virtuellen Umgebung mit Linux oder Windows als Host-Betriebssystem zu nutzen.

Gab es zu PowerPC-Zeiten am Mac lediglich Microsofts Virtual PC, das aber nicht wirklich überzeugen konnte und daher nahezu keine Bedeutung hatte, so buhlen nun zwei Hersteller um die Gunst der immer größer werdenden potenziellen Kunden auf der Apple-Plattform.

Da wäre zunächst Parallels, die bereits seit geraumer Zeit mit dem Parallels Desktop for MacOS X eine entsprechende Lösung anbieten. Der Zweite im Spiel ist natürlich der absolute Marktführer in diesem Segment VMware, der aber bislang von VMware Fusion nicht mehr als eine Beta-Version anbieten kann. Microsoft hat sich inzwischen aus diesem Bereich zurück gezogen.

Schon seit geraumer Zeit wird eifrig darüber spekuliert, wann denn endlich auch MacOS X nicht nur als Hostbetriebssystem, sondern auch als virtuelles System genutzt werden kann. Schlussendlich bieten sowohl Parallels als auch VMware entsprechende Virtualisierungslösungen für Windows und Linux an. Und auch das Interesse der Anwender MacOS X ohne entsprechende Hardware von Apple einzusetzen wäre ebenfalls sehr groß. Allerdings erlauben die geltenden Lizenzbedingungen Apples den Einsatz des Betriebssystems MacOS X nur auf Apple-Hardware. Und genau dies geben nun sowohl Parallels als auch VMware als Grund an, vorerst keine entsprechende Lösung geben wird. Technisch wäre es kein Problem, so beide Unternehmen übereinstimmend. Allerdings würde man die Anwender nicht zu illegalen Anwendern anstiften wird ein Sprecher von Parallels in US-Medien zitiert.

Lizenzrechtliche Probleme ergeben sich aber auch mit der aktuellen Microsoft Windows Vista-Version. Denn befolgt man die geltenden Lizenzvereinbarungen von Microsoft, so stehen Anwender, die Vista in ihrer Virtualisierungslösung nutzen wollen, vor dem Problem, Vista in der Business oder gar Ultimate-Version erwerben zu müssen. Alle günstigeren Versionen dürfen laut Microsoft nicht in einer Virtualisierungsumgebung eingesetzt werden – gleichgültig, welche Plattform als Hostsystem dient. Wohlgemerkt sprechen ausschließlich die Lizenzvereinbarungen dagegen, eine technische Hürde gibt es nicht. Laut Parallels verkennt Microsoft hier die Situation am Markt völlig. Microsofts Ansicht, derartige Lösungen wären ohnedies nur für professionelle Anwender interessant, stimme einfach nicht. Der Erfolg von Parallels Desktop for MacOS X beweise, dass Virtualisierungslösungen auch bei einer Vielzahl normaler Endanwender überaus beliebt seien und Microsofts Lizenzbedingungen derzeit diesem Zukunftsmarkt hemmend entgegenstehen.

Für Anwender, die Apples derzeit in als Beta vorliegendes Boot Camp nutzen um Windows nativ auf ihrem Intel-Mac auszuführen, gilt diese Einschränkung im Übrigen nicht.

Michael Holzinger

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