Kein Sommerloch bei Sun Microsystems
Veröffentlicht am: 14.08.2002 14:07:10

Sun Microsystems nutzt anscheinend den Sommer, um sich im Bereich der Low-End Server neu positionieren. Eckpfeiler der neuen Aktion dürfte der LX50, ein Rechner zum Einbau in ein 19 Zoll Rack auf Basis zweier Pentium III Prozessoren sein.

Der Rechner wird mit zwei 1,4 GHz Pentium II Prozessoren, 256 MB Arbeitsspeicher (erweiterbar bis 6 GB) ausgeliefert. Sun dürfte hier das mit dem Kauf von Cobalt Networks gewonnene Know-how im Linux- und Intel-Server-Bereich nutzen, um im Segment der kostengünstigen Einstiegsserver Boden zu gewinnen.

Eine Überraschung gibt es beim LX50 in Sachen Betriebssystem. So kann man auf dem Rechner wahlweise Sun Solaris 8 x86 (Solaris 9 wird ja von Sun nicht mehr für die x86 Plattform angeboten) oder Sun Linux 5.0 einsetzen. Nutzt man Solaris 8, so stehen einem die Java 2 Standard Edition (J2SE), die Firewall SunScreen, die Sun Grid Engine, mySQL und der Apache Webserver zur Verfügung.

Setzt man auf Linux, so liefert Sun seine Open Net Environment (Sun ONE) Application und Developement Tools, die J2SE, den Sun Chili!Soft ASP Web-Server die Sun Grid Engine und die Datenbank mySQL mit.
Dass dem Bereich Linux und Open Source bei Sun eine immer wichtigere Rolle zufällt merkt man auch daran, dass John Loiacono, bisher für das Marketing zuständig, Chef einer eigenen neuen Betriebssystem-Abteilung wird. Loiacono fällt damit die Schlüsselrolle zu, sowohl im Bereich Open Source Boden zu gewinnen, andererseits auch das Open Network Environment (ONE) – Sun’s Gegenstück zu Microsoft .NET – voranzubringen.

Auch für die bestehenden Systeme hat Sun im Sommer ein Update gebracht. Mit den neuen 1,05 GHz UltraSPARC III Cu-Prozessoren soll die Rechenleistung der meisten Sun Fire Server deutlich erhöht werden. Die Sun Fire Modelle 3800, 4800, 6800, 12K und 15K können nun, neben den bestehenden 900 MHz CPUs, auch mit den schnellen 1,05 GHz Prozessoren ausgestattet werden.

Da diese Systeme über Sun CPU/Memory Uniboards verfügen, können CPUs verschiedener Geschwindigkeit in einem Rechner betrieben werden. Es besteht also keine Notwendigkeit, alle CPUs einer Maschine auf einmal zu tauschen. Dank des Hot CPU Upgrades der Sun Server können die Maschinen mit den neuen Prozessoren ausgerüstet werden, ohne dass ein Reboot notwendig wäre.

Sun Microsystems

Martin Leyrer


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