Intel - Neuer Mobilprozessor Dothan vorgestellt
Veröffentlicht am: 10.05.2004 12:13:27

Es hat ein wenig länger gedauert als ursprünglich geplant, aber nun ist’s soweit. Intel lässt die neueste Generation an mobilen Prozessoren vom Stapel. Dabei handelt es sich um den mobilen Konterpart des aktuellen Desktop-Prozessors Prescott, der bislang unter dem Codenamen Dothan gehandelt wurde.

Trotz neuem Kern bleibt die Bezeichnung der Prozessoren prinzipiell gleich. Auch weiterhin wird die für Notebooks ausgelegte CPU also unter dem Markennamen Pentium M bzw. zusammen mit dem Chipset i855 in den verschiedensten Versionen (i855PM, i855GM und dem neuen i855GME) sowie dem Netzwerkmodul PRO/Wireless 2200BG als Centrino-Plattform zu finden sein.

Allerdings führt Intel mit den neuen Prozessoren eine generell neue Modellbezeichnung ein, die ab nun für alle Prozessoren gilt. Mit dieser Bezeichnung werden CPUs nicht mehr mit der Taktfrequenz, sondern mit einem dreistelligen Zahlencode gekennzeichnet, der leider keine Rückschlüsse auf die Leistung eines Prozessors zulässt. So tragen die drei neuen Pentium Ms die Bezeichnungen 735 mit 1,7GHz, 745 mit 1,8GHz sowie 755 mit 2GHz. Bei den Prozessoren mit altem Banias-Kern bleibt die Bezeichnung in der gewohnten Form erhalten, da diese ohnedies über kurz oder lang auslaufen.

Alle Modelle weisen einen FSB von 400MH auf und senken ihre Taktfrequenz im so genannten Battery Optimized Mode auf 600MHz ab, was neben den ausgefeilten SpeedStep-Technologien für längere Akkulaufzeiten sorgen soll. Gefertigt wird der neue Prozessor wie der Desptop Prozessor „Prescott“ in 90nm Technologie auf 300mm Wafer mit Strained Silicon Technologie. Laut Intel ist die Ausbeute bei dieser neuen Technologie schon dermaßen, sodass die Preise der neuen CPUs nahtlos an die alten Modelle anschließen.

Jedenfalls sind nun gigantische 170 Millionen Transistoren auf dem 12,33 x 6,78 mm (83,6 mm²) großen Die untergebracht. Bei Banias waren’s „lediglich“ 77 Millionen auf einer Fläche von 82,8 mm². Der Level 2-Cache wurde bei Dothan gegenüber Banias auf 2MByte verdoppelt, worin auch der Hauptgrund für die Performance-Steigerung gegenüber den bisherigen Pentium Ms begründet ist. Auch das Data Prefetch sowie das Registermanagment wurden verbessert. Zudem wurde die Kernspannung gegenüber dem Vorgänger ein wenig reduziert, sodass laut Intel das Thermal Design Power, also jene Leistung bzw. Wärmemenge, die das Kühlsystem von der CPU abführen muss, mit 21 Watt und somit eine Spur weniger als beim Banias angibt. Im Prinzip war’s das aber auch schon mit den Design-Neuerungen. Und da Dothan vollständig Pinkompatibel zu Banias ist, ist die Integration in bestehende Architekturen problemlos und nur mit kleinen Adaptionen möglich. Lediglich ein neuer Spannungswandler sowie eines der neuen Chipsets sind erforderlich.

Demzufolge ist es nicht erstaunlich, dass alle führenden Notebook-Hersteller bereits zum Launch der CPU entsprechende Produkte ankündigten. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen aber natürlich nicht um wirklich neue Typen, sondern viele Hersteller beschränken sich darauf, in die bestehenden Modelle einfach die neuen Prozessoren einzubauen.

Intels neue Pentium Ms sind ab US$ 294,- für den Pentium M 735 (1,7GHz) zu haben. Der Pentium M 745 mit 1,8GHz kostet US$ 423,- und das neue Topmodell Pentium M 755 mit 2GHz schlägt mit stolzen US$ 637,- zu Buche. Die Angaben gelten natürlich wie immer für OEMs und eine Abnahme von 1.000 Stück.

In diesem Fall will Intel aber auch kleinere Assemblierer mit Boxed-Versions der CPU bedienen, wobei man hier keine genauen Preise nennt.

Im Laufe der nächsten Monate ist mit einer Erweiterung der Produktpalette zu rechnen. So sollen Versionen mit 1,5 und 1,6GHz folgen. Ein Bereich, den derzeit noch Banias abdeckt. In der zweiten Hälfte des Jahres wird die nächste Generation Dothans erwartet, die mit 533MHz FSB glänzt. Dazu gibt’s dann auch das neue Chipset Alviso sowie das neue Netzwerkmodul Calexico 2, das unter anderem WiFi nach IEEE-802.11 a/b/g bietet.

Michael Holzinger




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