Infineon operativ in der Gewinnzone Veröffentlicht am: 26.04.2006 09:07:04 Der Münchener Halbleiterkonzern Infineon ist im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2005/06 operativ in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat seinen Verlust unter dem Strich überraschend deutlich eingedämmt. Der Betriebsgewinn (Ebit) habe 28 Mio. Euro betragen, nach dem im Vorquartal noch ein operativer Fehlbetrag von 122 Mio. Euro angefallen war, teilte Infineon mit. Erstmals seit vier Quartalen schrieb das Unternehmen damit operativ wieder schwarze Zahlen. Der Nettoverlust habe sich auf 26 Mio. Euro von 183 Mio. Euro im Vorquartal reduziert. Analysten hatten im Durchschnitt einen Quartalsverlust inklusive des Buchgewinns aus dem Inotera-Börsengang und den Umbaukosten von 47 Mio. Euro erwartet. Infineon habe vor allem von der hohen Nachfrage nach Speicherchips und Halbleitern für den Automobilbau und die Industrie profitiert, hieß es zur Begründung. Der Konzernumsatz sei in den Monaten Januar bis März um knapp ein Fünftel auf 1,993 Milliarden Euro gestiegen. Dagegen habe das Unternehmen weniger mit seinen Mikrochips für die Telekommunikationsbranche umgesetzt. Parallel zum Umsatzanstieg hätten auch die Betriebsgewinne der Speicherchipsegmente und des Auto- und Industriebereichs (AIM) zugenommen. "Die Ergebnisse des zweiten Quartals zeigen, dass sowohl das Geschäft mit Speicherprodukten als auch das Logikgeschäft gut aufgestellt sind, um zukünftig erfolgreich als separate Unternehmen zu agieren", erklärte Infineon-Chef Wolfgang Ziebart. Qimonda-Ausgliederung Im laufenden dritten Infineon-Quartal rechnet das Unternehmen damit, dass in den beiden Logikchipsegmenten Betriebsgewinn wie Umsatz zurückgehen. Bei den Speicherprodukten, die ab Mai in dem Infineon-Tochterunternehmen Qimonda gebündelt werden, solle die Bit-Produktion um rund zehn Prozent zunehmen. Die Kosten der Qimonda-Ausgliederung werden im dritten Quartal die Konzernzentrale belasten, hieß es. Die neue Tochter werde hingegen davon profitieren, dass zentrale Kosten bei der Mutter verbleiben. Dieser Effekt werde allerdings durch die Belastungen für den Aufbau einer eigenen Infrastruktur gemindert, teilte Infineon mit ohne konkrete Zahlen zu nennen. Infineon ist in Österreich unter anderem mit einem Werk in Villach und mit Forschungs- und Entwicklungsstandorten in Graz und Linz vertreten. (apa) |