HHI: 3D-Displays Veröffentlicht am: 28.08.2001 23:00:00 Das Heinrich-Hertz-Instituts demonstrierte auf der IFA eine neue Technologie um 3D-Bilder ohne Stereobrille erzeugen zu können. Die räumliche Darstellung von Bildern war bisher nur wirklich mit Stereo-Brillen möglich, bei denen entweder zwei kleine Displays vor den Augen positioniert waren oder jeweils ein Auge abgedeckt wurde und der Monitor synchron jeweils ein rechtes und ein linkes Bild darstellte. Zwar konnte man schon auf der CeBIT ein, zwei gute Ansätze bei Bildschirmen ohne der Notwendigkeit der doch lästigen Brillen sehen, doch die Demonstration von HHI auf der jetzigen IFA ist um ein Eck besser. Das Heinrich-Hertz-Instituts für Nachrichtentechnik Berlin, kurz HHI, setzen bei den Displays vertikal verlaufende Zylinderlinsen ein. Dadurch sieht jedes Auge nur das stereoskopische Teilbild, welches ihm zugeteilt ist. Ganz wichtig ist dabei natürlich die Position des Betrachters. Da Menschen es so an sich haben nicht steif in einer Position zu verharren, und gerade bei realistisch wirkenden 3D-Bilder versuchen diese auch aus allen Winkeln zu betrachten, wird per "Head-Tracking" das Bild, respektive das Display nachgeführt. Etwas exakter funktioniert dies mit einem "Video-Tracker". Hier wird per Augenzwinkern, der zu scannende Bereich lokalisiert und 50 mal in der Sekunde abgetastet. Quasi ein "Hand-Shake, oder eine Initialisierung mittels Zwinkern. Für mehr Interaktion sorgt die Erfassung der Hand. So können Objekte mit einfachen Gesten manipuliert werden. Dies ist wohl der erste Schritt zu einer virtuellen Tastatur bzw. Menüführung. Ein spezielles am HHI entwickeltes 3D-Betriebssystem bietet dabei die Plattform für eine Vielzahl von Anwendungen im Büro und bei der Telearbeit. Es unterstützt die Videokommunikation in 3D, das Konstruieren in 3D, das Surfen im Internet (3D-Browser) – und es ermöglicht natürlich auch Computerspiele in 3D. Sciencefiction ist eben schon fast Realität. Doch noch ein paar Details zu der eigentlichen Technik. Wie erwähnt sind bei diesen Displays, welche noch Prototypen sind, vertikale Zylinderlinsen eingebaut, die für jedes Auge ein stereoskopisches Teilbild erzeugen. Dies funktioniert folgendermaßen. Die Linsen werden mittels einer speziellen Abformtechnik aus glasklarem Lack hergestellt, und hinter jeder einzelnen Zylinderlinse ein Pixel dargestellt, wobei Pixel mit ungerader Bildzeilennummer, die rechten Bildteile darstellen und Gerade eben die linken Bildteile. Wann solche Displays auf den Markt kommen werden ist noch unklar, schließlich wird das HHI selbst keine Displays erzeugen und wann die geneigten Lizenznehmer marktreife Produkte präsentieren kann man zum derzeitigen Stand auch sehr schwer schätzen. Ebenso verhält es sich mit dem Preis. Zieht man ähnliche Displays zum Vergleich heran muss man mit mindestens EUR 7.500,- rechnen.
Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/hhi_3d_displays.html)
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