Gericom 1st Supersonic PCI E: Hofernotebook im WCM Test
Veröffentlicht am: 16.02.2005 14:09:47

Wer das neueste Hofer Prospekt studiert, dem sticht sofort ein neues Notebook Angebot von Gericom um 1399 Euro ins Auge. Wir haben vorab ein Testmuster bekommen und für Sie ordentlich in die Mangel genommen.

Inside Supersonic

Das brandneue 1st Supersonic PCI E ist kein preiswerter Ladenhüter, sondern mit der neuesten Notebooktecknik voll gestopft.
Es baut auf Intels neuer Centrino Plattform „Sonoma“ auf, der neben DDR II auch PCI Express Grafik unterstützt und auch das neue Intel Wireless Modul beinhaltet, welches nicht nur IEEE 802.11 b und g unterstützt, sondern auch mit dem „a“ Standard im 5GHz-Bereich mit bis zu 54 MBit funkten kann.

Als Herzstück verbaut Gericom einen Pentium-M 740 mit 533MHz FSB und 1,73GHz Taktfrequenz. Dem zur Seite stehen zwei jeweils 512MB große DDR II 533 SO Speichermodule, die mit Speicherchips von Nanya bestückt sind.
Als Grafiklösung hat Gericom nicht gekleckert, sondern geklotzt und setzt auf den brandneuen GeForce Go 6600 PCI Express Chip, der leistungsmäßig zwischen der Desktop GeForce 6600 und der 6600GT Variante angesiedelt ist.
Die Taktfrequenz der Notebook Variante beträgt 375MHz, und der 128MB große GDDR 3 Speicher arbeitet mit 600MHz.
Das ermöglicht dem Supersonic im Gaming-Bereich eine Performance, die zum Besten gehört, was es momentan in echten Notebooks gibt.
Die genannten Taktfrequenzen gelten natürlich nur im vollen 3D-Betrieb. Beim Arbeiten im 2D-Bereich taktet der Grafikchip nur mit 100MHz um Strom zu sparen.

Die neue Pentium-M-CPU läuft üblicherweise mit 1,73GHz. Im Akkubetrieb schaltet die CPU aber, wenn sie nicht belastet wird, auf 800MHz zurück, was gegenüber den 600MHz, der „alten“ Pentium-M CPUs deutlich mehr ist. Das sorgt zwar auch im Stromsparbetrieb für gute Performance, doch verkürzt es die Akkulaufzeit etwas.



Die Festplatte stammt von Hitachi, ist 80 Gigabyte groß und dreht ihre Scheiben mit, im Notebookbereich respektablen, 5400 Umdrehungen pro Minute, wenngleich es auch schon Modelle mit 7200UPM gibt, die aber nur maximal 60GB groß sind.

Von QSI stammt der eingebaute DVD-Brenner, der einfach beschreibbare DVD Medien mit maximal 8x, DVD RWs mit 4x und Dual Layer Medien laut Hersteller mit maximal 8x beschreibt.






Anschlüsse

Neben den üblichen Anschlüssen wie VGA, 4 USB 2.0 (davon einer an der rechten Seite) sowie Ethernet und Modem Anschluss, fehlt uns etwas. Es gibt nämlich keinen PS/2 Stecker mehr, an dem man eine Tastatur anschließen kann. Will man also ein Keyboard mit dem Supersonic benutzen, muss man zu einer USB-Version greifen.

Seitlich gibt es eine mini FireWire Buchse zum Anschluss einer digitalen Videokamera. Auf der Rückseite gibt es außer dem schon genannten nur noch einen TV-Ausgang (S-Video oder F-BAS) letzterer über einen Adapter.

Ein 5 in 1 Cardreader, der bis auf CF-Cards alle momentan relevanten Formate lesen und beschreiben kann ist an der Seite neben dem Typ 2 PC-Card Slot und der Infrarot Schnittstelle eingebaut.

Seitlich angebracht sind auch die Audio-Anschlüsse. Gericom realisiert von Intels High Definition Audio nur die Stereo Kanäle und den Mikrofon Anschluss. Im Line-out ist aber zusätzlich zum analogen Ausgang auch der optische Digitalausgang untergebracht, sodass man mit einem entsprechenden Dekoder auch AC3 oder dts Sound über die Heim-Anlage abspielen kann.

Schmerzhaft abgegangen ist uns ein Drehrad zur Einstellung der Lautstärke. Das ist nur mit den Funktionstasten möglich, was erstens nicht besonders fein einstellbar ist und zweitens nervig ist.

Das WLAN kann mit einem Hard-Button deaktiviert werden und zwei Tasten zum Schnellaufruf von Email-Client und Browser sind auch vorhanden.

Verarbeitung

Das 1st Supersonic PCI E ist keine Eigenentwicklung von Gericom, sondern baut wie 90% aller weltweit gebauten Notebooks auf einem Barebone eines der großen 5 (und in der Bevölkerung weit gehend unbekannten) Notebook-Barebone Hersteller auf.
In diesem Fall findet ein Modell von Quanta, genauer gesagt aus der KN1 Serie Verwendung. Quanta liefert seine Barebones unter anderem auch an Acer, Dell und Toshiba.

Der graue Kunststoffdeckel, in dem das Display untergebracht ist, erweckt keinen besonders hochwertigen Eindruck, sondern strahlt in schnödem silberfarbenen Plastikcharme. Besonders Kratzfest ist der Deckel nicht, an den Kanten kommt bei etwas rauerer Behandlung sofort der schwarze Untergrund hervor.
Die Scharniere erwecken dagegen einen recht stabilen Eindruck. Tastatur und Trackpad sind gut verarbeitet. Das Keyboard bietet einen klaren Druckpunkt und biegt sich bei normaler Beanspruchung auch nicht durch, wie man es bei Notebooks dieses Herstellers schon öfter gesehen hat.
Leider kann man das Trackpad nicht mittels einer eigenen Taste abstellen, sodass die Gefahr besteht, dass aufgrund der nahezu bündigen Anordnung mit der Oberfläche beim Schreiben der Cursor versehentlich mit dem Handballen versetzt wird.

Mit 2,8kg ist das Supersonic zwar kein Leichtgewicht, doch angesichts der durch das Display vorgegebenen Größe kann man es sowieso nicht als ultraportabel bezeichnen.

Die Soundqualität aus den eingebauten Laustsprechern ist akzeptabel.



Im Inneren transportiert ein Heatpipe-System die Hitze von Grafikkarte, CPU und Chipset an einen zentralen Lüfter, der seine Luft von der Unterseite ansaugt und seitlich rausbläst.
Hat man das Gerät also auf den Knien oder einer weichen Oberfläche (Sofa) stehen, besteht die Gefahr, dass nicht genug Frischluft angesaugt werden kann.
Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und die Ansaugöffnungen mit Ducktape verschlossen. Anschließend ließen wie das Supersonic 1 Stunde lang mit Vollgas ( CPU Last 100%, Grafikkarte auf 400MHz/700MHz übertaktet und 100% ausgelastet laufen.
Zwar steigt die Temperatur des Grafikkerns auf rund 77 Grad an, was aber immer noch im tolerierbaren Bereich liegt.



Instabilität war nicht festzustellen.
Das mag zum großen Teil daran liegen, dass Gericom das thermische Konzept des Systems bei diesem Modell nicht voll ausreizt. Denn laut Spezifikation könnte das Barebone auch einen 2,13GHz Pentium-M ausreichend kühlen.





Display

Größten Anlass zur Kritik bietet leider das 15,4“ widescreen Display. Zwar ist sowohl Kontrast, als auch Leuchtkraft der Farben dank Crystal Bright Technologie sehr gut, doch spiegelt das Panel leider extrem stark.
Da macht auch die Auflösung von 1280x800 Pixel keinen Spaß mehr, wenn man auch bei indirekter Beleuchtung bei einem dunklerem Bildschirmbild sein Spiegelbild betrachten kann.



Performance

Hier gibt es nicht den geringsten Anlass zur Kritik. Die Anwendungsperformance ist dank potenter CPU und dem Gigabyte Arbeitsspeicher mehr als gut. Besonders Spieler werden die helle Freude an dem Notebook haben. Doom 3 ist auch mit hohen Details in 1024x768 problemlos spielbar und auch Farcry läuft mit den allerhöchsten Detail-Einstellungen absolut flüssig. So etwas sieht man nicht oft bei einem Notebook.
Die Akkulaufzeit beträgt unter voller Belastung zum Beispiel beim Spielen ca 1 Stunde und 45 Minuten, bei normalem Arbeiten gut über 2 Stunden.


Zubehör

Neben einer billigen Notebooktasche, die mit dem Bild auf dem Hofer Prospekt wenig gemeinsam hat, ist an Hardware noch eine USB 2.0 TV-Box dabei. Diese arbeitet mit einem ULI M9205 Videograbber und braucht eine USB 2.0 Verbindung, um volle PAL Auflösung zu erreichen. Dem Gerät liegt eine Fernbedienung bei, die allerbesten Fernost-Plastik-Charme versprüht.
Die zum Betrieb nötige Software und die Treiber sind bereits installiert und die Funktion ist problemlos, wenngleich das Cyberlink Software-Paket, das unter anderem PowerCinema 3 enthält etwas zäh zu Werke geht. Allerdings unterstützt es Timeshifting und die MPEG 1 und 2 Aufnahme.




Zusätzlich liefert Gericom noch den DivX Pro Codec und Skype mit.

Windows XP Home ist natürlich auch schon vorinstalliert. Eine Recovery CD liegt bei. Auch dabei ist das Works Paket sowie Word 2002, Encarta Standard und Auto Route 2004.

Als besonderes Goodie ist auch eine Vollversion von Microsofts Flight Simulator 2004 dabei, wobei es sich um eine DVD-Version handelt, die im Gegensatz zur normalen Kaufversion des FS2004 auch ohne Disk im Laufwerk funktioniert.

Ein stylisch aussehendes Headset gibt es auch dazu, jedoch ist es für kleinere Ohren nicht besonders gut geeignet, bietet aber einigermaßen brauchbare Soundqualität.





Garantie

Gericom gewährt 2 Jahre Garantie, davon im ersten Jahr eine Pick-up and Return Garantie. Wird das Gerät nicht innerhalb von 7 Werktagen repariert retourniert, bekommt man automatisch von Gericom ein Leihgerät (Notebook) zur Verfügung gestellt. Alternativ zum Pickup Service kann man das Gerät auch selbst unfrei per EMS ins Repair Center schicken, was laut Gericom einen Tag Laufzeit spart. Die „binnen 7 Tage retour“ Garantie gilt übrigens die vollen zwei Jahre.

Fazit

In Summe ist der Preis für die gebotene Leistung sehr günstig. Abstriche muss man beim Design machen, wobei besonders der Deckel nicht besonders hochwertig wirkt. Auch sollte man sich unbedingt vor Ort mal das Display ansehen, ob man mit den Spiegelungen leben kann.
Das sind aber auch schon alle größeren Kritikpunkte. Thermisch hat das Gerät keine Probleme und die Performance entspricht dem eines mittleren Stand-PCs mit Gaming Grafikkarte.
Das ist auch der beste Einsatzzweck für den Supersonic. Als Gamernotebook kann er alle seine Trümpfe ausspielen. Als Arbeitsnotebook für das Tagesgeschäft ist er eigentlich leistungsmäßig überdimensioniert. Obwohl ... zu viel Leistung kann man ja nie haben.



Gericom
Hofer

M.Schneider











Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/gericom_1st_supersonic_pci_e_hofernotebook_im_wcm_test.html)