GeForce 6600 GT für AGP [Update]
Veröffentlicht am: 29.10.2004 14:02:00

Auch wenn Motherboards mit PCIe brav den Markt erobern, so gibt es dennoch und auch im nächsten Jahr noch eine logischerweise beträchtlich größere Anzahl an Boards mit AGP (Accelerated Graphics Port). Dies wollen sich die Grafikchip-Entwickler und Grafikkartenhersteller natürlich nicht entgehen lassen.

Zwar verfügen die neuen Grafikchip-Generationen über eine interne PCIe Schnittstelle, aber dies heißt noch nicht zwingend, dass für AGP nichts mehr nachkommt. Man muss sich eben eines Bridge-Chips bemühen. Allerdings bringt dies den Nachtteil der höheren Kosten mit sich und gerade der Grafikkartenmarkt ist sehr hart umkämpft. Während NVIDIA im High-End Segment immer noch die Nummer eins ist, führt ATI in allen anderen und scheffelt auch bedeutend mehr Geld. Im Segment der gehobeneren Mittelklasse hat sich die GeForce 6600 GT etabliert und da sie ein deutlich besseres Preis/Leistungsverhältnis als die GeForce 6800 Ultra hat, sowie eine bessere Video-Processing Einheit und nicht zuletzt auch besser verfügbar ist, besteht hier ein merkbarer Kundenwunsch nach einer AGP-Version. Dies war schon lange beschlossene Sache, doch nach einem stillen Aufschub von Ende Oktober soll es nun Mitte November werden. Zumindest wird die Karte dann vorgestellt, ob sie auch gleich erhältlich ist, ist wiederum eine ganz andere Frage. Derzeit sieht es mit der Verfügbarkeit von neuen Grafikkarten eher dürftig aus. Bei der GeForce 6600 GT für AGP könnte zudem der Bridge-Chip zu zusätzlichen Lieferengpässen kommen. Denn der Dolmetscher zwischen den beiden Schnittstellen wird auch bei GeForce PCX 5750 oder PCX 5900 Grafikkarten eingesetzt die intern eine AGP Schnittselle haben, aber dank des Bridge Chips Karten für PCIe sind.
Leistungsmäßig wird es kaum Unterschiede zwischen einer GeForce 6600 GT mit AGP und einer mit PCIe geben. Preise sind natürlich genauso spekulativ wie eine exakte Verfügbarkeit, aber mit 250,- bis 300,- Euro muss gerechnet werden.


Noch ein paar Worte zur „fehlerhaften“ Video-Processing Engine der GeForce 6800, die der NV40-Chip nutzt. Hier gab es in letzter Zeit viel Verwirrung.
Versprochen wurde von NVIDIA, dass die 6000er-Serie auch MPEG1-, MPEG2- und MPEG4 sowie DivX hardwaremäßig De- und Enkodieren kann. Auch soll die WMV9-Wiedergabe beschleunigt werden. Das kostenpflichtige(!) Treiber- und Software-Paket "Pure" mit dem NVIDIA DVD Decoder welches dies unterstützt liefert NVIDIA erst nach.

Laut diversen Gerüchten und nicht deckungsgleichen Aussagen Seitens NVIDIA sah es so aus, dass nur die GeForce 6200 und 6600-Serie die mit einer verbesserten Version der Video-Processing Engine ausgestattet sind, alle diese versprochenen Features wirklich halten können.

Es wurden Stimmen laut, dass es bei der GeForce 6800 Probleme gibt und einige Quellen, die sich auf eine Aussage einer nicht näher genannten NVIDIA-Mitarbeiterin in einem Forum beziehen, dass der Chip dieses Features nie unterstützen wird, während andere offizielle NVIDIA-Sprecher abwiegeln und von einer Unterstützung durch zukünftige Treiber reden.

Nun geht NVIDIA sogar einen Schritt weiter und dementiert, dass die Video Engine im NV40 Probleme hat. Alles soll wie versprochen funktionieren. Der Unterschied zwischen den beiden Video Engines (NV40 und NV43, welche bei der 6600er zum Einsatz kommt) sie die High-Definition Windows Media Video (WMV)-Beschleunigung. Diese bietet die GeForce 6800 nicht. Hier sie allerdings angemerkt, dass auch HD-WMV in der Präsentation versprochen wurde.
Der NV40 soll in der Lage sein, bis zu 95 Prozent der Arbeit beim Abspielen von MPEG2-Videos und bis zu 60 Prozent bei deren Komprimierung dem Prozessor abnehmen.

Nach all der Verwirrung und widersprüchlichen Aussagen, bleibt dennoch ein sehr fader Nachgeschmack. Näheres wird man erst sagen können, wenn Pure erhältlich ist und sich alles in Wohlgefallen auflöst.

NVIDIA

Robert Wanderer


Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/geforce_6600_gt_fuer_agp_update.html)