Gefährlicher OpenSource?
Veröffentlicht am: 03.07.2003 10:28:02

Laut einer Studie der deutschen Softwareindustrie birgt die Entwicklung, die Nutzung und der Vertrieb von OpenSource Software (OSS) rechtliche Probleme.

In dem von der deutschen Softwareindustrie in Auftrag gegebenen Rechtsgutachten der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen haben sich laut den Auftragsgebern rechtliche Argumente gegen den Einsatz von OpenSource Software in Unternehmen ergeben.

Im Fadenkreuz der deutschen Softwareindustrie befindet sich vor allem die General Public License (GPL), unter der die meisten OpenSource Produkte vertrieben werden. So heisst es in der Studie: „Dieser Standardvertrag zur Lizenzierung von Software beinhaltet urheberrechtliche, vertrags- und haftungsrechtliche Unwägbarkeiten und erweist sich in Teilbereichen sogar als unvereinbar mit der deutschen Rechtsprechung".

Hauptkritikpunkt an der GPL scheinen die ungeklärten Haftungsrechte für die Produkte sein, vor allem, wenn es sich um eine Mischung aus OpenSource und proprietärer Software. Das kommt natürlich nicht überraschend, sieht man sich die Mitgliederliste des Verbands der Softwareindustrie Deutschlands an, zu dem dir Größen der Anbieter proprietärer Software wie Sun oder Microsoft gehören.

Fast gleichzeitig mit der Studie der deutschen Softwareindustrie hat auch der deutsche Marktforscher Soreon Research veröffentlicht, die für OpenSource Software ein deutlich schöneres Bild zeichnet. So soll sich laut der Studie der Unternehmens-Markt für freie Software von 131 Mio. Euro in 2003 auf 307 Mio. Euro im Jahr 2007 ansteigen. Und die Zahl der User soll sich von derzeit zwölf Prozent bis 2007 auf 24 Prozent verdoppeln.

Als Treiber für dieses Wachstum wird in der Studie, für die 150 deutsche Unternehmen und Organisationen aus den Bereichen öffentliche Verwaltung, Dienstleistungen und Industrie befragt wurden, der massive Einstieg der öffentlichen Verwaltungen in OpenSource Lösungen genannt.

Deutsche Software-Industrie
Soreon Research

Martin Leyrer




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