FH Joanneum: Nachhilfe für Homer Simpson
Veröffentlicht am: 05.05.2004 12:31:25

Damit zukünftige Radiopharmakologen (Nuklear Mediziner) und später auch Techniker in Atomkraftwerken einen sicheren Umgang mit den durchaus gefährlichen Substanzen pflegen, hat die FH JOANNEUM Graz eine virtuelle Lernwelt entwickelt.

Genauer gesagt wurde es vom Zentrum für multimediales Lernen (ZML) an der FH JOANNEUM Graz entwickelt und betreut nun im Rahmen des EU-Projektes "VirRAD" diese virtuelle Lernwelt für Radiopharmakologen. Neben den obligatorischen Chatrooms und Foren gibt es auch ein virtuelles 3D-Trainingslabor, wobei es auch eine Multiuser-Funktion gibt, die es ermöglicht, einem anderen User bei den virtuellen Versuchen "über die Schulter" zu schauen und davon zu lernen. Somit kann der Umgang mit den radioaktiven Stoffen erstmals im Trockenen geübt werden. Eine Kontamination des Labors und der Forscher wäre für alle Beteiligten tragisch und in machen Fällen sogar fatal. In Atomkraftwerken wäre ein Fehler ungemein gefährlicher, denn niemand möchte einen "unaufgeforderten Spaltungsüberschuß" sprich eine Kernschmelze...
Radiopharmakologen entwickeln in Labors und Krankenhäusern Therapien und Diagnosemethoden mittels radioaktiver Produkte.

Stephen Mather, Radiopharmakologe in England, hat mit Virtual Radiopharmacy (VirRAD) ein globales Netzwerk für Nuklear-Mediziner ins Leben gerufen. Dadurch soll sich die Arbeit durch vernetzten Informations- und Kommunikationsaustausch qualitativ verbessern. Das ZML kümmert sich wie erwähnt um die technologische Umsetzung des EU-Forschungs- und Entwicklungsprojektes.



Martina Matzer, Projektmanagerin in Graz: "VirRAD soll als digitale Lernwelt im Internet sowohl Profis als auch angehenden Radiopharmakologen die Möglichkeit bieten, sich fortzubilden und auszutauschen." Usability ist dabei das oberste Gebot, meint Matzer: "Wir sind bemüht, allen Benutzern ein verständliches und einfaches Handling der VirRAD-Page zu garantieren."

Zur Zeit nutzen 440 registrierte User das Portal. Insgesamt bestehen 615 Kontakte zu Radiopharmakologen weltweit. Angesichts der begrenzten Anzahl von Radiopharmakologen zeigt dies den erstklassigen Stellenwert von VirRAD. Endgültig fertig soll das mit drei Millionen Euro unterstützte Projekt 2005 sein.
Für die Zukunft ist auch eine Zusammenarbeit mit der Europäischen Atomenergiebehörde (Euratom) geplant.

VirRAD; FH Joanneum

wan


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