Essar plant Übernahme am indischem Mobilfunkmarkt
Veröffentlicht am: 28.12.2006 11:03:53

Der indische Konzern Essar will einem Bericht zufolge vom rasant wachsenden Mobilfunkmarkt des Landes profitieren und den Anbieter Hutchison Essar in einem Milliardengeschäft vollständig übernehmen.

Dem Partner Hutchison Whampoa sei von Essar ein Angebot für dessen Mehrheitsanteil unterbreitet worden, berichtete die indische Zeitung "Economic Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Bankenkreise. Damit bekäme die britische Mobilfunkgesellschaft Vodafone Konkurrenz, die auch ein Interesse an dem viertgrößten Mobilfunkanbieter Indiens hat.

Die Investmentbanken Morgan Stanley und Bear Stearns hätten das Essar-Offert in Hongkong Vertretern von Hutchison Whampoa unterbreitet, berichtete die Zeitung. Wie sich die Hutchison-Gruppe verhalten werde, sei noch nicht bekannt. Dem Gebot zu Grunde gelegt worden sei ein Firmenwert von schätzungsweise 17 bis 18 Mrd. Dollar (12,89 bis 13,64 Mrd. Euro).

Hutchison hält 67, Essar 33 Prozent an dem Joint Venture. Der Mobilfunkmarkt Indiens mit derzeit 143 Millionen Kunden wächst weltweit am schnellsten. Hutchison Essar hat in Indien einen Marktanteil von 16 Prozent und gilt wegen seines relativ hohen Umsatzes pro Nutzer als attraktives Übernahmeziel.

Offizielles Angebot unterbreitet

Essar habe von Morgan Stanley und Citibank eine Kreditlinie von rund zehn Mrd. Dollar erhalten, berichtete die Zeitung. Außer Essar habe bisher kein Interessent eine offizielles Gebot unterbreitet. Ein Essar-Sprecher lehnte einen Kommentar ab. Bei Hutchison war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Der weltgrößte Mobilfunkanbieter Vodafone aus Großbritannien soll Medienberichten zufolge einen Kaufpreis von mindestens 13,5 Mrd. Dollar einplanen. Vodafone hatte kürzlich bestätigt, einen Kauf von Hutchison Essar zu erwägen. Der Konzern erwägt seit längerem einen Ausbau seiner Position in Indien, wo er bereits zehn Prozent am Branchenprimus Bharti-Airtel hält.

Die "Financial Times" berichtete, Hutchison Whampoa habe angedeutet, für seinen Anteil nur Gebote von deutlich über 14 Mrd. Dollar in Erwägung zu ziehen. Finanzdirektor Frank Sixt habe bereits ein Gebot von 13,5 Mrd. Dollar zurückgewiesen, das Berichten zufolge Anfang Dezember die Investmentfirma Texas Pacific und der Mobilfunkanbieter Maxis Communications aus Malaysia unterbreitet haben sollen. Die indische Reliance Communication soll Kreisen zufolge ihrerseits zusammen mit der Investmentgesellschaft Blackstone ein Gebot in Erwägung ziehen. Reliance ist der zweitgrößte indische Mobilfunkanbieter.




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