Erste Handymasten in NÖ "gefallen" Veröffentlicht am: 21.06.2006 14:28:19 In Lanzenkirchen (Bezirk Wiener Neustadt) und Oed (Bezirk Amstetten) sind am 21. Juni die ersten Handymasten "gefallen". Es handelt sich dabei um eine Konsequenz aus dem Ende Oktober 2005 geschlossenen "Mobilfunkpakt Niederösterreich", in dem die Betreiber zugesichert hatten, den Anteil der einzeln genutzten Mobilfunkstationen von zwei Drittel auf ein Drittel zu reduzieren. Das Land NÖ verzichtete im Gegenzug auf die Einführung einer Handymasten-Steuer. In einem Pressegespräch in Wiener Neustadt hat Landeshauptmann Erwin Pröll auch "Zwischenbilanz" zum "Mobilfunkpakt" gezogen, dem bisher 277 niederösterreichische Gemeinden beigetreten sind. Er verwies dabei u.a. darauf, dass es noch vor etwa einem halben Jahr 800 einzeln genutzte Mastenstandorte gegeben habe. Nunmehr seien es 748. Die Zahl der Mehrfachnutzungen sei im selben Zeitraum von 460 auf 510 gestiegen. Den Ende Oktober 2005 geschlossenen Pakt bezeichnete er als "Vorbild österreichweit und international". Kärnten und das Burgenland seien Niederösterreich bereits gefolgt, Oberösterreich und Salzburg stünden in Verhandlungen. Auch EU-Kommissarin Viviane Reding habe den "Mobilfunkpakt" als "vernünftige Lösung" angesehen. Abbau wird fortgesetzt Die Sendeanlage des in Lanzenkirchen abgebauten One-Masten wird auf einem Masten der Mobilkom Austria montiert. In Oed ist es genau umgekehrt. Und "der Abbau wird fortgesetzt", betonte Pröll. Diesbezüglich verwies er darauf, dass in Spillern (Bezirk Korneuburg) drei Masten durch einen ersetzt würden, in Aspangberg-St. Peter (Bezirk Neunkirchen) würden zwei auf einen zusammengelegt. Für den Herbst kündigte Pröll eine "Zwischenbilanz im Hinblick auf die Gebührenentwicklung an". Dass "Effizienzgewinne den Kunden weitergegeben" würden, bestätigte T-Mobile-Chef Georg Pölzl. "Wir haben einen jährlichen Preisverfall von sechs bis sieben Prozent über die vergangenen fünf Jahre." Er meine "aus dem Bauch" heraus, dass es "so weitergehen" werde. Die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur "über Betreibergrenzen hinweg" sei effizienter. Die "gute Entwicklung" habe mit einem "reinigenden Gewitter" begonnen, erinnerte Pölzl an die Auseinandersetzung mit dem Land um die Sendeanlagenabgabe (Handymasten-Steuer), die vor ziemlich genau einem Jahr begonnen hatte. 80-prozentigen Mehrfachnutzung Bei neuen Handymasten soll es gemäß dem Pakt zu einer 80-prozentigen Mehrfachnutzung kommen. Mehr als 50 Prozent gegenüber zuvor 33 seien erreicht, so Pölzl. Das bestätigte auch der Verhandler des Landes, VPNÖ-Klubobmann Klaus Schneeberger, Von 17 seit vergangenem November neu errichteten Standorten würden neun gemeinsam genutzt. Bei bestehenden Handymasten soll die Bündelung von 33 auf 66 Prozent steigen. "Wir sind derzeit über 40 Prozent", so Pölzl. Der im Oktober 2005 zwischen den Betreibern und dem Land geschlossene Vereinbarung soll vollständig bis 2010 umgesetzt sein. Dieser Zeitrahmen bleibe aufrecht, sagte Pröll. (apa) |