Entbündelung: Leitungsmieten sollen fallen Veröffentlicht am: 01.12.2005 11:21:09 Die Mieten für die Leitungen der Telekom Austria (TA) zum Endkunden werden marginal gesenkt. Statt 10,90 Euro monatlich müssen die Mitbewerber des Ex-Monopolisten künftig 10,70 Euro an den mittlerweile börsenotierten Marktführer abliefern. So sieht es der Maßnahmenentwurf der Telekom Regulierungsbehörde RTR für "Entbündelte Leitungen" vor. Die Mieten für die Leitungen der Telekom Austria (TA) zum Endkunden werden marginal gesenkt. Statt 10,90 Euro monatlich müssen die Mitbewerber des Ex-Monopolisten künftig 10,70 Euro an den mittlerweile börsenotierten Marktführer abliefern. So sieht es der Maßnahmenentwurf der Telekom Regulierungsbehörde RTR für "Entbündelte Leitungen" vor. Unter "Entbündelung" (Unbundling) versteht man die Überlassung der Telekom-Leitung in den Haushalt an einen Mitbewerber. Diese Absenkung kostet der Telekom Austria jährlich rund 260.000 Euro an Umsatz - bei einem Jahresumsatz von 4,1 Mrd. Euro wohl ein verschmerzbarer Betrag. Die Alternativen Netzbetreiber hatten eine Senkung auf 6,74 Euro gefordert, ansonsten sei der Wettbewerb in Österreich gefährdet. Die Telekom wollte hingegen eine Erhöhung auf 13,47 Euro, anderweitig sei der Infrastrukturausbau nicht gesichert. RTR-Chef Georg Serentschy betonte, dass sich seine Behörde an die gesetzliche Vorgabe gehalten habe, und die sieht lediglich eine Beurteilung dessen vor, ob der Preis kostendeckend ist. Die RTR habe dazu ein Preisband errechnet, wobei die jetzigen 10,70 Euro den untersten Wert darstellen. Österreich liege damit 20 Cent unter dem EU-Durchschnitt. Änderungen gibt es auch bei den Mietpreisen für Liegenschaften der Telekom Austria, die sie den Mitbewerbern überlässt, damit diese die Entbündelungs-Einrichtung unterbringen können. Hier habe die Telekom in der Vergangenheit oft weit überhöhte Mieten verlangt, nun müsse sie sich am Immobilienpreisspiegel orientieren, so der Regulator vor Journalisten. Bescheid folgt Jänner 2006 Der Maßnahmenentwurf wird nun den Betroffenen zur Begutachtung zugeschickt, im Jänner 2006 folgt dann der Bescheid. Die Regelung soll dann voraussichtlich ein Jahr gelten. Die Betroffenen haben noch die Möglichkeit, beim Verwaltungsgerichtshof Einspruch zu erheben. Derzeit gibt es in Österreich rund 110.000 entbündelte Leitungen, Marktführer sind Tele2/UTA und Inode. Zum Vergleich: Bundesweit gibt es 420.000 Kabelanschlüsse, die ebenfalls von Mitbewerbern der Telekom betrieben werden. Marktführer hier ist UPC Telekabel. Künftig werde die Übertragung via Funktechnologie (UMTS, Wimax) stärker an Bedeutung gewinnen, so Serentschy. Die Entbündelungsrate, sprich der Anteil der Entbündelten Leitungen in Relation zu allen Anschlüssen, beträgt in Österreich 3,37 Prozent und in der EU 2,59 Prozent Die Bedeutung der Festnetzanschlüsse ist in den vergangenen Jahren stark gesunken - seit dem Jahr 2000 sind sie um 30 Prozent zurückgegangen. Auslöser dafür war der Handyboom. (apa) |