DMA, UDMA? – nein, RDMA!
Veröffentlicht am: 28.06.2002 10:57:24

Alles muss wieder einmal schneller werden – diesmal das Netzwerk. Adaptec, Broadcom, HP, IBM, Intel, Microsoft und Network Appliance haben sich zusammen getan und das Remote Direct Memory Access (RDMA) Konsortium gegründet.

Das neue Konsortium, das auch eng mit der Internet Engineering Task Force (IETF) zusammenarbeitet, soll Architektur-Spezifikationen entwickeln, die für die Implementierung von Produkten, die RDMA über TCP/IP-Netzwerke wie Ethernet bereitstellen, notwendig sind. Remote Direct Memory Access soll es einem Computer ermöglichen, Daten über das Netzwerk in den Hauptspeicher eines anderen Computers zu übertragen, wobei dabei nur minimale Speicherbusbandbreite und CPU-Nutzung erfolgt. RDMA über TCP/IP soll dies für herkömmliche Netzwerke ermöglichen, wobei das Konsortium die Möglichkeit einer praktischen Anwendung erst ab einem 10 Gigabit Ethernet sieht.

RDMA über TCP/IP wird überall dort funktionieren, wo es TCP/IP gibt, also zum Beispiel auch über eine WAN-Strecke. Ein weiterer Vorteil von RDMA ist die Tatsache, dass Applikationen ohne Änderung von den Vorteilen des direkten Datentransfers profitieren können – ich programmiere weiterhin mein Socks-Interface, die Daten wandern aber nicht durch den üblichen TCP/IP-Stack des Betriebssystems, sondern über den RDMA-Stack.
Im Unterschied zu herkömmlichen TCP/IP-Netzwerkkarten, welche mittlerweile die CPU doch recht gut entlasten können, ist es nur mit einer RDAM-Lösung auch möglich, die Datenverkehr auf dem Speicherbus gering, sprich mit wenig Kopieraktionen auszukommen, zu halten.

Die Spezifikation soll in der zweiten Hälfte von 2002 in der Version 1.0 erscheinen, erste Produkte werden für 2003/2004 erwartet.

RDMA Konsortium

Martin Leyrer


Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/dmaudma__neinrdma.html)