CeBIT 2003: Asus steigt in den Mobiltelefonmarkt ein Veröffentlicht am: 12.03.2003 15:30:47 Nokia, Siemens, Motorola und Sony Ericsson haben ein Problem: Den Mobilfunkbetreibern sind die Mobiltelefone der etablierten Hersteller zu teuer. Zudem sehen die Provider einen weiteren Nachteil: Was nutzt es, wenn sich der Kunde ein schnuckeliges neues Nokia-Handy kauft? Damit identifiziert er sich mit Nokia, macht für Nokia „Werbung“ und nicht für den Provider. In Japan z.B. gibt es dies längst nicht mehr. Da kauft der Kunde zwar auch das neueste Mobiltelefon von z.B. NEC, nur drauf steht’s nicht. Denn der Kunde kauft z.B. ein DoCoMo. Ideal für den Provider! Der taiwanesische Hersteller HTC schlug bereits diesen Weg ein und produziert unter anderem für T-Mobile deren T-Mobile MDA, einen PDA mit Microsofts Pocket PC Phone Edition und zeichnet auch für das das bereits von T-Mobile angekündigte Smartphone mit Microsofts Smartphone-Betriebssystem verantwortlich. Nun will auch die Firma ASUS, bei uns vor allem durch ihre Motherboards, Grafikkarten und optischen Laufwerke bekannt, in diesem Bereich mitmischen. Auf der CeBIT zeigte man nun eine Reihe von Mobiltelefonen, beginnend im unteren Preissegment bis hin zum Topmodell Asus AGP-100. Dabei handelt es sich um ein schickes Triband GPRS-Mobiltelefon, das lediglich 100 Gramm schwer und gerade mal 96mm lang, 45 breit und 22mm dick ist. Das AGP-100 ist als Klapphandy ausgeführt – die Tasten und das Display mit 128x160 Bildpunkten Auflösung bei 64k Farben ist somit bestens geschützt. Leider verzichtete man auf ein zweites kleines LC-Display an der Außenseite. Als Betriebssystem kommt Microsoft Smartphone 2002 zum Einsatz. Asus ist also einer der ersten OEMs, der die von Intel und Microsoft gemeinsam am IDF vorgestellte Referenzplattform für Smartphones nutzt. Das Asus AGP-100 bietet neben zahlreichen PIM-Funktionen (Personal Information Managment) einen Email-Client, einen XHTML-Browser nach WAP 2.0, Voice Command und Sprachnotizen, unterstützt MMS und Java. Natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Neben polyphonen Klingeltönen sind eine Reihe von Spielen vorinstalliert. Leider verzichtet Asus auf Bluetooth. Das AGP-100 bietet demzufolge nur eine IrDA-Schnittstelle für den Datenaustausch mit PDAs oder Notebooks. Der LiIo-Akku mit 750mA reicht für eine Standby-Zeit von bis zu 100 Stunden bzw. eine Sprechzeit von maximal 2,5 Stunden. Im Gespräch mit WCM betonte Ted Chen, Manager Sales and Marketing und verantwortlich für die Mobiltelefon- und PDA-Produktrange bei ASUS, dass für den europäischen Markt in erster Linie Kontakte zu Providern gesucht werden. Für einen Einstieg mit dem eigenen Brandname wäre der Markt noch zu stark in der Hand der etablierten Hersteller. Auf Grund der eingangs erwähnten Überlegungen bei den Mobilfunkbetreibern rechnet sich Chen aber sehr gute Chancen auf dem europäischen Markt aus. Laut Chen sei im Sommer mit ersten Mobiltelefonen von Asus zu rechnen. Das hier beschriebene Topmodell, das AGP-100 wird voraussichtlich im Herbst auf den Markt kommen. Details über die laufenden Verhandlungen mit den Providern in Deutschland und Österreich wollte er nicht nennen. Michael Holzinger |