Branson sieht baldige Ehe zwischen NTL und Virgin
Veröffentlicht am: 09.12.2005 11:54:49

Der britische Mobilfunkanbieter Virgin Mobile hat das Übernahmeangebot des britischen Kabelnetzbetreibers NTL abgelehnt. Das Offert von 817 Mio. Pfund (1,207 Mrd. Euro) oder 323 Pence je Aktie spiegle nicht den wahren Wert des Unternehmens wider, erklärte das Führungsgremium der Firma.

Der britische Mobilfunkanbieter Virgin Mobile hat das Übernahmeangebot des britischen Kabelnetzbetreibers NTL abgelehnt. Das Offert von 817 Mio. Pfund (1,207 Mrd. Euro) oder 323 Pence je Aktie spiegle nicht den wahren Wert des Unternehmens wider, erklärte das Führungsgremium der Firma.

Virgin-Großaktionär Richard Branson gab sich dennoch optimistisch, dass sich beide Konzerne rasch auf die "NTL-Virgin-Ehe" verständigen. Der Unterschied zwischen dem tatsächlichen Angebot und den Virgin-Preisvorstellungen belaufe sich auf lediglich 25 Mio. Pfund. "Ich gehe nicht davon aus, dass NTL die Sache wegen einer so relativ kleinen Summe scheitern lässt", sagte er in der BBC. "Irgendwie werden sie sich einigen und zwar bald."

Mit dem Kauf des fünftgrößten britischen Mobilfunkers will NTL ein Unternehmen schaffen, das mit der Marke Virgin TV-Dienste, Internetzugang, Festnetz-Telefonanschlüsse und Mobilfunkdienste unter einem Dach anbietet. Damit hätte NTL einen potenziellen Vorteil gegenüber Konkurrenten wie der BT Group oder dem Satellitenbetreiber BSkyB.

Virgin Mobile nutzt für seine Dienste das Netz der Deutsche Telekom-Tochter T-Mobile. Nach Bekanntwerden der Offerte waren die Titel am Montag bis auf 356 Pence gestiegen. Das signalisierte, dass Investoren mit einer Nachbesserung oder einem Gegenangebot rechneten. Branson, der über seine Virgin Group 72 Prozent an dem Mobilfunkanbieter hält, hat sich wiederholt für den Zusammenschluss ausgesprochen.

Er ist bereit, seine Anteile in NTL-Aktien zu tauschen, wenn die Übernahme zu Stande kommt. Branson betonte aber erneut, dass er sich nicht persönlich in die Verhandlungen einschalten werde, sondern dies der Virgin-Führung überlasse. "Sie wollen von NTL einen höheren Preis erzielen, und ich wünsche ihnen verständlicherweise alles Gute dabei", sagte der Unternehmer, der auch bei dem fusionierten Unternehmen mit einem Anteil von rund 14 Prozent voraussichtlich größter Einzelaktionär wäre. (apa)




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