Branche sieht Gefahr fürs offene Internet
Veröffentlicht am: 19.03.2007 09:53:47

Das Internet könnte nach Befürchtungen von Experten einen seiner größten Vorteile verlieren. Eine drohende "Breitband-Maut", ungeklärte rechtliche Fragen und die Versuche von Netzwerkbetreibern, Gebühren zu erheben, bedrohten das offene und freie Netz, meinten Experte auf der weltgrößten Computermesse CeBIT in Hannover.

"Damit würde das Prinzip der Netzneutralität aufgegeben, auf dem das Internet gegründet wurde", meinte etwa der Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft eco, Harald Summa. Bedroht sei das freie Internet aber zugleich auch durch eine Tendenz zum "Sperren und Blocken", sagte Summa.

Sieben Tage lang dreht sich auf dem Messegelände in Hannover alles um digitale Technik, Computer und Telekommunikation. Die Messe ist nach Veranstalter-Angaben gut gestartet. "Wir sind mit dem Besuch am ersten Tag sehr zufrieden, er liegt auf Vorjahresniveau", sagte ein Sprecher der Deutschen Messe AG. Bis zum nächsten Mittwoch stellen insgesamt 6.059 Firmen aus 77 Ländern ihre Produkte aus. Dies sind weniger als 2006, Branchenriesen wie Nokia und Motorola fehlen, die Ausstellungsfläche sank.

Piraterie ist ein Thema

Wie bereits früher schon ist Produktpiraterie auch in diesem Jahr wieder ein Thema auf der CeBIT. Zollbeamte und Fachanwälte sind auf dem Gelände unterwegs und suchen nach Ausstellern, die ohne Erlaubnis fremde Technik benutzen oder kopieren. Wie Oberstaatsanwalt Manfred Knothe am Freitag mitteilte, hat der Zoll bereits eine ganze Kleinbusladung möglicher Plagiate sichergestellt.

Sicherheitsthemen sind auch in der Internetwirtschaft allgegenwärtig. Die Branche sorgt sich etwa um die massenhaft auftretenden "Spam"-Mails, die die elektronischen Postfächer mit unerwünschten Werbebotschaften und kriminellen Offerten überschwemmen. Dennoch kommt ohne Netzzugang inzwischen kaum noch jemand aus.

(apa)


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