Bessere Feinstaubbestimmung
Veröffentlicht am: 12.03.2007 16:31:32

Die TU Wien hat nun durch die Kombination aus elf verschiedenen Analysenmethoden ein Modell entwickelt, das den WissenschafterInnen erlaubt 70 bis 90% der Feinstaubquellen nachzuweisen.

Laut Professor Hans Puxbaum vom Institut für Chemische Technologien und Analytik, welcher sich seit seit rund vier Jahren mit der Aerosolquellenanalyse, kurz "AQUELLA" genannt, beschäftigt, setzt sich der Feinstaub in der Stadt Wien "nur" zu maximal einem Drittel aus direkten und indirekten Emissionen des Kraftfahrzeugverkehrs zusammen.

Darin enthalten sind Autoabgase, Aufwirbelung und Abrieb von Straßenstaub und Belägen sowie Staub durch Streusplit. Der Rest ergibt sich aus „sekundären Stäuben“ wie Holzrauch oder durch Ferntransportkomponenten wie Sulfate und Nitrate.

"Unsere Analysen gehen von Luftmessungen aus. Dort treffen wir interessanterweise andere Emissionen an, als nach der Emissionserhebung anzunehmen wäre. Die chemischen Umwandlungen in der Atmosphäre lassen eine Reihe von Sekundärstäuben entstehen, die in der Emissionsinventur nicht vorkommen. Dazu trägt unter anderem auch der Holzrauch bei. Die Sekundärstäube stammen zu einem hohen Anteil aus Gebieten außerhalb der Stadt. Somit kann man sagen, dass in Wien im Gegensatz zu anderen Landeshauptstädten der Fremdanteil am Feinstaub überwiegt", erklärt Hans Puxbaum.

Der EU-Jahresgrenzwert für Feinstaub liegt derzeit bei 40 µg/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter = 40 Mikrogramm Staubmenge in einem Kubikmeter Luft) wobei ein Tagesmittelwert von 50 µg/m³ nicht mehr als 35 Mal überschritten werden darf. In Österreich wurde die Grenze auf 30 Mal gesetzt. Allerdings ergaben die Messungen, dass in vielen Städten Europas diese Grenzen deutlich überschritten wurden. Dies überwiegend in der kalten Jahreszeit (November - März) und dort hauptsächlich während winterlich kalt-trockener Schönwetterperioden.

wan


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