Aufregung um gefälschte Aktienoptionen bei Apple
Veröffentlicht am: 28.12.2006 11:05:38

Die Aktien des Computer-Konzerns Apple sind am 27. Dezember um zeitweise bis zu sechs Prozent gefallen. Grund dafür war ein Medienbericht, wonach die US-Behörden offenbar gefälschten Apple-Dokumenten zu Aktienoptionen nachgingen. Der Bericht von "The Recorder" war auf der Internet-Seite "law.com" zu lesen, Bestätigungen für den Bericht gab es vorerst nicht.

Darin hieß es, Apple-Chef Steve Jobs habe einen eigenen Juristen für die Zusammenarbeit mit der ermittelnden US-Aufsichtsbehörde SEC und dem US-Justizministerium bereitgestellt. Apple-Sprecher Steve Dowling wollte nicht Stellung nehmen. Der Konzern leite alle wichtigen Fakten direkt an die SEC weiter, werde dieses Problem jedoch nicht öffentlich diskutieren.

Im Morgenhandel an der Wall Street gaben die Apple-Aktien zeitweise um bis zu sechs Prozent nach. Gegen Mittag tendierten sie noch rund ein Prozent im Minus bei 80,70 Dollar. "Immer wenn die Aktienoptionen-Untersuchung erwähnt wird, besonders im Zusammenhang mit Gerüchten über gefälschte Dokumente, reagiert zunächst das Geld, erst danach werden Fragen gestellt", sagte Aktien-Stratege Tim Biggam von Man Securities aus Chicago.

Apple hatte zuvor angekündigt, wahrscheinlich die Zahlen für einige Geschäftszeiträume korrigieren zu müssen, nachdem Unregelmäßigkeiten bei den Daten zu den Aktienoptionen entdeckt worden sein. Analysen hatten die Auswirkungen der Untersuchung auf die laufenden Geschäfte des Konzerns jedoch als gering beurteilt. Ihre größte Sorge, so hatten die Experten erklärt, seien die Auswirkungen für Apple-Chef Steve Jobs. Der Apple-Chef, der gleichzeitig auch einer der Firmengründer ist, könnte über die Geschichte stolpern und seinen Platz räumen müssen, sagten sie.

Im Oktober hatte das Apple-Direktorium erklärt, Jobs habe in einigen Fällen wohl gewusst, dass Aktienoptionen zurückdatiert worden sein. Sie hatten ihn jedoch von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen und erklärt, er habe von den Vorgängen nicht profitiert und sei sich der buchhalterischen Auswirkungen nicht bewusst gewesen.

Apple ist eines von 160 Unternehmen, gegen die im Zusammenhang mit zurückdatierten Aktienoptionen ermittelt wird.




Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/aufregung_um_gefaelschte_aktienoptionen_bei_apple.html)