ATI: Neue Radeon-Grafikkarten
Veröffentlicht am: 13.08.2001 23:00:00

Wie erwartet kündigte nun ATI neue Grafikkarten an, die nun NVIDIAs GeForce 3 Konkurrenz machen soll.

Nach zwei vorgestellten Technologien, TRUFORM und SMARTSHADER zur Verbesserung der Grafik, kündigte der kanadische Grafikkartenhersteller ATI nun gleich drei neue Karten an. Da Radeon schon ein Markenname ist wurde dieser natürlich beibehalten, die Nummerierung ist wiedereinmal neu. So erhält die neue Version der GPU (Graphics Processing Unbit) keinen Zweier sondern ATI benamst die Karte gleich mit 8500 bzw. 8800. Dies macht jedoch sogar Sinn, da man so herausstreicht, dass es sich um eine DirectX 8-Karte bzw. Chip handelt. Die dritte Karte trägt den Namen Radeon 7500 und basiert noch auf dem "alten" Radeon-Chip, welcher deutlich noch aus der DirectX 7-Ära stammt.
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Die Radeon 7500 wird allerdings nun in einer kleineren Strukturgröße gefertigt und kann dank des 0,15 Mikron-Prozess höher getaktet werden. Die sogenannte Die-Shrink-Version, die unter dem Codenamen RV200 läuft, kann somit mit 270 MHz Chiptakt betrieben werden. Der Speicher wird mit 230 MHz angesprochen. Dies ist nicht nur mehr als bei derzeitigen Radeon-Karten, sondern auch zum Chiptakt wie man sieht asynchron. Bis jetzt betrug der Chip- als auch der Speichertakt 183 MHz. Bestückt ist die Radeon 7500 mit üppigen 64 MB 4 Nanosekunden schnellen DDR-Speicher.
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Die technischen Eckdaten der Die-Shrink-Version sind im Großen und Ganzen gleich geblieben und so verfügt der Chip über zwei Rendering Pipelines die pro Durchgang 3 Texturen verarbeiten kann. Ein Verkaufsargument hat ATI jedoch noch integriert. So verfügt der Chip nun über einen zweiten RAMDAC wodurch gleich zwei Displays angesteuert werden können. Damit der höhere Speichertakt gleich ordentlich genutzt werden kann wurde dem RV200 auch ein breiteres Speicherinterface verpasst wodurch nun theoretisch 7.500 MB/s geschaufelt werden können. Leistungsmäßig kann man die Radeon 7500 somit der GeForce2 Pro zuordnen. Der Preis wird bei rund ATS 3.300,- / EUR 239,82 liegen und soll Mitte September erhältlich sein.
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Auf dem neuen Grafikchip basieren nun die 8000er-Karten. Die Radeon 8500 beherbergt den R200, welcher der Nachfolger des Radeon ist und an die 60 Millionen Transistoren werkeln lässt. Dieser Chip ist eine klare Kampfansage zu NVIDIAs GeForce 3 und weis mit seinen technischen Daten und den schon vorgestellten Technologien zu überzeugen. Ob die 8500er der Totengräber des GeForce 3 werden wird, muss sich erst noch weisen. Auf der Schachtel dieser Karte prangt zumindest schon ein Totenschädel.
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Der DirectX 8 Grafikchip wird ebenfalls in 0,15 µm gefertigt. Der R200 verfügt über 4 Rendering Pipelines die 3 Texturen pro Durchgang verarbeiten können und eine Texel-Füllrate (texturierte Dreiecke) von 2,4 GTexel/s erzielt. Dies kann jedoch noch gesteigert werden wenn sich die Texturen nicht ändern, dann sollen sogar 6 Texturen pro Durchgang verarbeitet werden können. Die GPU wird mit 250 MHz und der 3,6 ns schnelle Speicher mit 275 MHz angesprochen. Insgesamt stehen dieser Grafikkarte ebenfalls 64 MB DDR-Speicher zur Verfügung. Der 400 MHz RAMDAC sorgt für ein gestochen scharfes Bild, wobei gleich zwei Displays betrieben werden können. Bandbreite ist immer noch einer der Flaschenhälse bei Grafikkarten und so wurde der HyperZ-Buffer, dieser sorgt um es grob zu sagen dafür, dass nicht sichtbare Pixel auch nicht berechnet werden, noch einmal verbessert. Dies spart eine Menge an Rechenzeit, was sich sehr stark in der Performance der Grafikkarte bemerkbar macht. Laut ATI können bis zu 12 GB in der Sekunde erreicht werden.

Darüber hinaus bietet der R200 neben dem schon vorgestellten TRUFORM und SMARTSHADER-Technologien auch ein alternatives Anti-Aliasing. ATI hat dieses mit SMOOTHVISION benamst. Dieses wird hardwareseitig unterstützt und lässt sich programmieren. Dabei können die Programmierer nicht nur Kanten glätten sondern auch Effekte wie Bewegungsunschärfe, weiche Schatten und Reflektionen realisieren. Der Preis der Radeon 8500 wird bei uns geschätzt bei ATS 7.000,- / EUR 508,71 liegen und soll Ende September erhältlich sein.
Die Fire GL-Serie wird natürlich nicht vernachlässigt und so wird es auch eine Version der Radeon 8500 geben. Die Fire GL-8800 ist somit für CAD/CAM-Profis gedacht wobei ATI sich hier besonders um die Treiber, speziell um die Linux-Treiber, kümmern möchte. Die Karte verfügt freilich über alle Features der Radeon 8500 wie TRUFORM, SMARTSHADER, HydraVision der Multimonitor-Support, der CHARISMA Engine II und PIXEL TAPESTRY II.


Gedruckt von WCM (http://www.wcm.at/contentteller.php/news_story/ati_neue_radeon_grafikkarten.html)