Apple: Neue Power PCs, neuer eMac, billigere iMacs
Veröffentlicht am: 14.08.2002 15:42:26

Die Chance, im Rahmen der MacWorld Expo in New York Mitte Juli, durch die Vorstellung eines starken neuen Lineups das Vertrauen der Mac-Gemeinde zu festigen, nutze Steve Jobs nicht.

Stattdessen brüskierte er viele eingeschworene Apple-Jünger mit der Ankündigung, die ehemals unter der Bezeichnung iTools kostenlosen Web-Dienste nun mit der Bezeichnung .Mac nur noch kostenpflichtig anzubieten. Und das zu einem, den gebotenen Leistungen in keinster Weise entsprechenden, überhöhten Preis.

Dass man zudem die nächste Version von MacOS X nicht als Update, sondern ausschließlich zum Vollpreis erwerben muss, sorgte ebenfalls nicht für gute Stimmung. Ebenso war es nicht weiter erstaunlich, dass sich die Apple-Jünger nur wenig über die paar neuen Hardware-Devices begeistert zeigten. Denn diese Ankündigungen waren nicht gerade spektakulär. Ein iMac mit 17“ TFT statt mit bisher 15“ Bilddiagonale, ein iPod mit größerer Festplattenkapazität und ein wenig Zubehör dazu, wirklich innovativ…

Von neuen Power Macs war keine Rede. Allerdings sorgten Apples Power Macs dennoch für ausreichend Diskussionsstoff in den letzten Wochen. Sie waren mitunter schlicht und einfach nicht lieferbar waren. Doch nun ist der Grund klar: Wie immer kurz vor dem Release neuer Geräte lies Apple die „Altbestände“ auslaufen. Am 13.August präsentierte Jobs das neue Lineup.

Alle Maschinen sind nun mit zwei Motorola G4-Prozessoren ausgestattet, die in der Topmaschine mit jeweils 1,25GHz getaktet sind. Die Systeme verfügen nunmehr über eine neue Hauptplatine.

Die Architektur hierfür wurde von Apples neuer Server-Linie Xserve übernommen. Dadurch verfügen die neuen Power Macs nun über DDR-SD-RAM mit 266 oder 333MHz. Der Systemtakt beträgt demzufolge 133 bzw. 167MHz. Der maximale Speicherausbau beträgt 2GByte.

Die Festplatten mit Speicherkapazitäten bis zu 120GByte werden nun an einem Ultra-ATA 100 Interface angeschlossen. In den Maschinen sorgt die eben erst vorgestellte ATI RADEON 9000 Pro mit 64MByte DDR-RAM bzw. eine NVIDIA GeForce 4 MX mit 32MByte DDR-RAM für flotte Grafik und die Option, zwei Displays anzusteuern.

Neben der 4xAGP-Schnittstelle stehen vier 64Bit 33MHz PCI-Steckplätze zur Verfügung. Als Wechselspeicherlaufwerk ist entweder ein DVD-ROM/ CD-RW COMBO bzw. DVD-RW von Pioneer, bei Apple als „Superdrive“ tituliertes Laufwerk verbaut.

Alle Modelle bieten wie bisher zwei IEEE-1394 sowie zwei USB-Schnittstellen und integriertes 10/ 100 /1000 BASE-T Ethernet. Auch das Gehäuse wurde leicht modifiziert. So ist nun an der Frontseite neben dem ab Werk verbauten optischen Laufwerk ein weiterer freier Schacht zu finden, um optionale Laufwerke nachzurüsten.

Als Betriebssystem ist bereits die neueste Version von MacOS X, die Version 10.2 oder auch „Jaguar“ genannt, installiert. Unter den zahlreichen Neuerungen – die allerdings dennoch nicht rechtfertigen, dass es kein Update gibt, aber das nur als Randbemerkung – finden sich zahlreiche Optimierungen für Multiprozessorsysteme, sodass die neuen Power Macs viel mehr als bisher von der zweiten CPU profitieren.

Die von Apple publizierten 90% schnellere Rechenleistung der neuen G4-Systeme gegenüber einem Intel Pentium 4 basierten PC bei Photoshop 7.0 Operationen erscheinen aber nach unseren Tests mit dem alten Topsystem allerdings nicht mehr als ein netter Marketinggag zu sein. Sicher, die neue Architektur sowie DDR-SD RAM und die paar MHz mehr bringen sicher deutlich mehr Performance. Nur, dass aus einem klaren Rückstand auf einmal eine totale Überlegenheit wird, das scheint doch eher sehr unwahrscheinlich. Ein ausführlicher Test wird zeigen, ob diese Behauptung in der Praxis bestehen kann.

Ebenfalls angekündigt wurden zwei neue Modelle des ursprünglich allein für den Bildungsbereich, seit kurzem aber auch für den Endkunden erhältlichen eMac. Das eine neue Modell verfügt nun nicht nur über Pioneers DVD-Brenner, das Apple’sche Superdrive, sondern auch über eine mit 800MHz getakteten G4-Prozessor, 256MByte Hauptspeicher sowie eine Festplatte mit 60GByte Speicherkapazität.

Es wird ab September um EUR 2.038,80 im Handel erhältlich sein. Ebenso das neue Topmodell mit 384MByte RAM. Dies kostet EUR 2.420,65 und wird mit Standfuss ausgeliefert. Das kleinere Modell mit 700MHz G4, 128MByte RAM und 40GByte Festplatte ist weiterhin zum Preis von EUR 1.438,80 erhältlich.

Zu guter Letzt senkte Apple die Preise der kleinen iMacs mit 15“ TFT. Diese sind nun bereits um EUR 1.678,80 bzw. EUR 1.918,80 erhältlich.

Michael Holzinger

Apple


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