Ablassschein von SCO
Veröffentlicht am: 07.08.2003 07:58:06

Die SCO Group will Linux-Kunden eine Möglichkeit geben, sich von aller Schuld rein zu waschen und hat nun die Preise für Ihre Intellectual Property License for Linux vorgestellt, mit der sich Linux-Anwender vom Vorwurf der Copyright-Verletzung freikaufen können.

SCO behauptet ja, unlizenzierten Code von Unix System V in den Linux-Kernels 2.4 und 2.5 gefunden zu haben, ohne dass dieser Code bis jetzt genauer benannt wurde. Für Kunden, die Linux für kommerzielle Zwecke einsetzen, sei daher laut SCO die Lizenzierung notwendig, damit diese keine Urheberrechte von SCO verletzen.

Das Unternehmen bietet daher bis zum 15. Oktober eine Server-Lizenz zum „Okkasionspreis“ von „nur noch“ 699 US-Dollar je Prozessor an. Wer davon jetzt nicht gebrauch macht, zahlt später 1.399 US-Dollar. Der Kunde erwirbt damit das Recht auf die Nutzung des geistigen Eigentums von SCO im Linux-Kernel 2.4 und späteren Versionen, wobei bis jetzt niemand so genau weiß, worum es sich dabei handelt.

Wer sich also wie im Mittelalter von seiner „Schuld“ freikaufen will, kann dies nun bei SCO tun. Wer frei von Sünden ist, kann beruhigt die weitere Entwicklung dieses Theaters abwarten.

Intellectual Property License for Linux

Martin Leyrer




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