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WCM April 2006 Inhaltsverzeichnis
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Die CeBIT ist vorbei. Die angeblich größte IT-Messe der Welt. Dies mag auch irgend-wie stimmen, allein so richtig wirklich wichtig für die Branche ist die Messe in Hannover schon lange nicht mehr. Klar, die deutschen Kollegen kommen nicht daran vorbei rund um den Event umfangreiche, ja sogar mächtige Berichte zu verfassen. Aber das dürfte wohl eher vor allem auf eine gehörige Portion Nationalstolz zurückzuführen sein, und nicht auf die Bedeutung, die die Messe für die Branche tatsächlich hat.Ein Indiz dafür ist nicht zuletzt die Tatsache, dass Intels Developer Forum im Prinzip zeitgleich in San Francisco stattfand – als wirklich eines der wichtigsten Developer Event weltweit. Und bis auf die deutschen Kollegen hatte eigentlich keiner so richtig den Drang, so schnell wie möglich nach Hannover zu kommen…
Ein weiteres Indiz sind die Neuigkeiten, die es von der Messe zu berichten gibt. Klar, ein paar nette Dinge gab es schon zu bestaunen, aber sonst schert sich sowieso kein Hersteller mehr darum, wann nun irgendeine Messe ist sondern präsentiert seine News dann, wenn er es für richtig hält oder aber natürlich – und das ist wohl auch nicht so selten der Fall – ihn die aktuelle Marktlage, sprich der Mitbewerb, dazu zwingt.Zappte man also die Tage während der CeBIT durch die diversen Fernsehkanäle oder führte sich die einschlägigen Webseiten vor allem von Lifestyle-Medien zu Gemühte, so gab es vor allem ein Thema, dass scheinbar DAS wichtigste Topic der heurigen CeBIT darstellte: Fernsehen am Handy!Bravo, auf das haben wir ja alle bereits sehnsüchtigst gewartet. Streaming per UMTS war gestern, Broadcasting per DVB-H ist morgen. Und wieder einmal muss die Fussball-WM dafür herhalten. Genau das will ich sehen: ein Pixel – der Ball – und viele Pixelhaufen – die Spieler – wuseln über mein Handy-Display.Und witziger Weise sind es genau jene Firmen – Handyhersteller, Solutionanbieter und Provider – die uns seit Jahr und Tag UMTS als die große Offenbarung „reindrücken“ wollen.
Scheinbar hat man aus dem UMTS-Debakel, denn anders kann man die reale Situation unterm Strich nach den anfänglichen hochtrabenden Plänen und Ideen nicht bezeichnen, nichts gelernt?Unsummen wurden in den Erwerb der Lizenzen, den Ausbau der Netze investiert. Gar nicht zu reden von den Investitionen ins Marketing, um das Zeug dann auch irgendwie anzubringen. Hand aufs Herz, wie viele UMTS-Nutzer kennen Sie? Nein, ein UMTS-Handy zu haben nur weil der Tarif inklusive tausender Freiminuten allzu verlockend war reicht nicht, wer nutzt es wirklich? Also Videotelefonie, Download von Musikvideos und so weiter und so fort. Ich kenne eigentlich keinen – in meinem kompletten Verwandten- und Bekanntenkreis nutzt das niemand.
Wenn ich UMTS-Handys testen soll weiß ich einfach nicht mal, mit wem ich nun ein Videotelefonat führen sollte.
Aktuelle Studien zeigen auch, dass es dem 08/15-Anwender im Prinzip völlig wurscht ist, auf gut wienerisch. Immer noch geht’s nur um eins: ums Telefonieren, eventuell ein paar SMS. Das war’s! Nochmals: machen Sie selbst eine kleine Meinungsumfrage in Ihrem Umfeld. Ich wette, Sie kommen zum gleichen Resultat.Einige wenige Provider haben’s kapiert und bieten genau das an. Billige Handys ohne Schnörkel und einfach gestrickte, aber ebenfalls sehr günstige Tarife. Und haben einen Wahnsinnserfolg damit.
Michael Holzinger (mike@wcm.at)